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UN: weniger Hilfe für Flüchtlinge kann Migration befeuern
Das UN-Flüchtlingshilfswerk hilft Menschen in Not, doch seine Mittel sind drastisch zusammengestrichen worden. Das trifft Verzweifelte in Konfliktsituationen und hat auch Folgen für die Migration.
UN: weniger Hilfe für Flüchtlinge kann Migration befeuern
Eine Frau steht im jordanischen Flüchtlingslager Saatari vor einem Plakat mit der Aufschrift „I stand with Refugees“. / Foto: DPA
18. Juli 2025

Das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) kann womöglich 11,6 Millionen Flüchtlinge und Vertriebene weltweit nicht mehr wie gewohnt unterstützen. Hintergrund seien die massiven Kürzungen von humanitärer Hilfe, berichtete die Organisation in Genf. Die Zahl entspricht einem Drittel der Menschen, die das UNHCR 2024 erreicht hat. 

„Die finanzielle Hilfe und die Bereitstellung von Nothilfegütern wurden weltweit um 60 Prozent gekürzt“, teilte das UNHCR mit. Gekürzt hätten neben den USA unter anderem auch Schweden, Frankreich und die Vereinigten Arabischen Emirate. Die EU, Kanada und andere Geber hätten ihre Zuwendungen aufgestockt. Das geplante Budget für 2025 - 10,6 Milliarden Dollar (9,1 Mrd. Euro) - sei erst zu 23 Prozent gedeckt. 

Im Südsudan hätten dreiviertel der Rückzugsorte für Frauen und Mädchen geschlossen werden müssen. In Afghanistan könnten nur noch halb so viele Frauen unterstützt werden, nach derzeitigen Schätzungen 45.000. In beiden Ländern geht es unter anderem um psychologische Unterstützung, Ausbildungen, um den Lebensunterhalt zu verdienen oder Schulbildung für Minderjährige. 

Wer keine Unterstützung in Nachbarländern finde, mache sich häufig auf lange und gefährliche Wege auf der Suche nach Schutz. In Libyen, von wo aus viele Menschen versuchen, über das Mittelmeer Europa zu erreichen, seien in diesem Jahr schon mehr Menschen aus dem Sudan als in Vorjahren zu diesem Zeitpunkt angekommen. Unter den Ankömmlingen in Europa machten sie nur fünf Prozent aus, sagte eine UNHCR-Sprecherin. Ihre Zahl sei aber um 170 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.

QUELLE:DPA
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