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GHF-Stiftung: Eines der Hilfszentren in Gaza öffnet wieder
Die Zentren der umstrittenen GHF-Stiftung in Gaza für die Verteilung von Lebensmittelpaketen sind seit zwei Tagen geschlossen. Nun soll eine Abgabestelle wieder öffnen, doch die humanitäre Lage bleibt dramatisch.
GHF-Stiftung: Eines der Hilfszentren in Gaza öffnet wieder
Foto: Moaz Abu Taha/APA Images via ZUMA Press Wire/dpa
8. Juni 2025

Die umstrittene Gaza Humanitarian Foundation (GHF) öffnet heute wieder eines ihrer Verteilzentren für humanitäre Hilfe im Zentrum Gazas. Das teilte die Stiftung am frühen Morgen auf ihrer arabischen Facebook-Seite mit. Zuvor hatte es geheißen, es würden ab Mittag zwei Zentren in Rafah im Süden geöffnet.

Die GHF hatte am Freitag die vorläufige Schließung ihrer Verteilzentren in Gaza verkündet – angeblich wegen „großem Andrang“. Vor rund zwei Wochen hatte Israel die Blockade der Hilfslieferungen in den Gazastreifen gelockert. Davor ließ Israel rund drei Monate lang keine Hilfslieferungen rein.

Laut Hilfsorganisationen reichen die aktuellen Hilfslieferungen nicht aus, um die rund 2,3 Millionen Menschen in Gaza zu versorgen. Den UN zufolge werden täglich 500 bis 600 Lkw mit Hilfslieferungen benötigt. Derzeit passieren demnach kaum mehr als 100 Lkw am Tag die Grenze nach Gaza, oft viel weniger.

Die Verteilung von Hilfsgütern wurde zudem von der GHF übernommen. In den vergangenen Wochen gab es an den Verteilstellen laut örtlichen Berichten immer wieder Angriffe auf hungernde Menschen. Demnach wurden dabei Dutzende Zivilisten getötet und Hunderte weitere verletzt. Die GHF wird von den USA und Israel politisch unterstützt.

Unabhängige Organisationen wie die UN und andere Initiativen dürfen ihre Arbeit in Gaza nicht aufnehmen. Der GHF wird vorgeworfen, sie gefährde mit ihrer Arbeit Zivilisten und verstoße gegen Standards neutraler Hilfe. Israel behauptet, damit verhindern zu wollen, dass die Widerstandsorganisation Hamas sich die Hilfslieferungen aneignet. Belege für dieses Szenario legt Israel nicht vor.

Israel wird vorgeworfen, Hunger als Waffe einzusetzen, was ein Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit darstellt.

Trotz wachsender internationaler Appelle für eine Waffenruhe führt Israel seinen Vernichtungskrieg in Gaza seit Oktober 2023 fort. Dabei wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza mehr als 54.770 Palästinenser getötet – größtenteils Frauen und Kinder. Demnach wurden mindestens 125.800 weitere verletzt. Experten schätzen die Dunkelziffer weit höher ein, da noch viele Tote unter den Trümmern liegen und nicht geborgen werden können.


QUELLE:TRT Deutsch und Agenturen
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