Nach den mit Israels Regierung koordinierten Angriffen auf den Iran kritisiert Trump die israelische Justiz wegen des Korruptionsverfahrens gegen Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. „Ich bin schockiert, dass der Staat Israel, der gerade einen seiner größten Momente in der Geschichte erlebt hat und von Bibi Netanjahu geführt wird, die lächerliche Hexenjagd gegen seinen Ministerpräsidenten fortsetzt“, schrieb Trump auf seiner Nachrichtenplattform Truth Social. Das Verfahren gegen Netanjahu solle unverzüglich eingestellt werden, forderte er.
Netanjahu ist wegen Betrugs, Untreue und Bestechlichkeit angeklagt. Ihm wird unter anderem vorgeworfen, als Kommunikationsminister dem Telekom-Riesen Bezeq Vergünstigungen gewährt zu haben. Außerdem soll er Luxusgeschenke von befreundeten Milliardären angenommen haben. Netanjahu hat die Vorwürfe stets zurückgewiesen und von einer „Hexenjagd“ gesprochen.
Die USA hatten in der Nacht zum Sonntag in den von Israel gestarteten Krieg gegen den Iran eingegriffen und die iranischen Atomanlagen Fordo, Natans und Isfahan bombardiert. „Bibi und ich sind gerade zusammen durch die Hölle gegangen“, erklärte Trump. Gemeinsam hätten beide Politiker „gegen einen sehr harten“ und langjährigen Feind Israels gekämpft, „den Iran“. „Bibi hätte nicht besser, schärfer oder stärker in seiner Liebe für das unglaubliche Heilige Land sein können.“
„Es waren die Vereinigten Staaten von Amerika, die Israel gerettet haben, und jetzt werden es die Vereinigten Staaten von Amerika sein, die Bibi Netanjahu retten“, fügte Trump auf Truth Social hinzu.
Israels Oppositionsführer Jair Lapid kritisierte Trumps Äußerungen. „Wir sind Präsident Trump dankbar, aber der Präsident sollte sich nicht in einen Gerichtsprozess in einem unabhängigen Land einmischen“, sagte Lapid am Donnerstag der Nachrichtenwebsite „Ynet“.