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Zentralrat der Muslime fordert Maßnahmen gegen Islamfeindlichkeit
Der Zentralrat der Muslime warnt vor einem weiteren Erstarken des antimuslimischen Rassismus. Er fordert unter anderem besseren Schutz für muslimische Einrichtungen.
Zentralrat der Muslime fordert Maßnahmen gegen Islamfeindlichkeit
Zentralrat der Muslime fordert Maßnahmen gegen Islamfeindlichkeit. /Foto:AA
15. März 2025

Sechs Jahre nach dem Anschlag auf zwei Moscheen im neuseeländischen Christchurch hat der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) entschiedene Maßnahmen gegen die Verbreitung von Islamfeindlichkeit und Hass gefordert. „Die grausamen Anschläge von Christchurch haben uns vor Augen geführt, wohin antimuslimischer Rassismus führt, wenn Hass toleriert und verharmlost wird“, erklärte der ZMD-Vorsitzende Abdassamad El Yazidi am Samstag.

Der Zentralrat fordert unter anderem die Einsetzung eines oder einer Beauftragten für muslimisches Leben und gegen antimuslimischen Rassismus sowie die konsequente Bekämpfung von antimuslimischem Rassismus durch „klare politische Maßnahmen und effektive Strafverfolgung“. Er verlangt zudem einen besseren Schutz für Moscheen und muslimische Einrichtungen. „Die zunehmende Zahl islamfeindlicher Angriffe, Hassreden und Diskriminierungen zeigt, dass wir handeln müssen – nicht nur an Gedenktagen, sondern jeden Tag“, erklärte El Yazidi.

2023: Mehr als 1460 islamfeindliche Straftaten 

2023 hätten die deutschen Behörden 1464 islamfeindliche Straftaten registriert, darunter 70 Angriffe auf Moscheen – ein Anstieg um mehr als 140 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Dokumentationsstelle Claim habe zudem 1926 Fälle antimuslimischer Diskriminierung erfasst – mehr als doppelt so viele wie im Jahr zuvor. Besonders betroffen seien muslimische Frauen mit Kopftuch, die überproportional häufig Anfeindungen erlebten. Es vergehe auch kaum eine Woche ohne Übergriffe auf Moscheegemeinden.

All dies zeige, „dass Christchurch kein abgeschlossener Einzelfall ist, sondern eine Realität, die auch in Deutschland jederzeit eskalieren kann“, erklärte der Zentralrat.

Am 15. März 2019 hatte ein australischer Rechtsextremist in zwei Moscheen in Christchurch 51 Menschen getötet und 40 weitere verletzt. Seine Tat übertrug er live im Internet. Der schlimmste Anschlag in der Geschichte Neuseelands hatte weltweit Entsetzen ausgelöst.

QUELLE:AFP
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