Gut eine Woche nach der Einführung vereinfachter Visa-Verfahren für Erdbebenopfer hat Deutschland einer „zweistelligen Zahl“ Menschen aus Türkiye Einreiseerlaubnisse erteilt. Weitere Anträge seien in Bearbeitung, hieß es aus dem Auswärtigen Amt. Bis Freitagnachmittag waren demnach 20 Visa ausgestellt worden.
Das von der Bundesregierung als unbürokratisch angekündigte Verfahren richtet sich an Betroffene in Syrien und Türkiye. Sie sollen die Möglichkeit erhalten, zeitweise bei Angehörigen in Deutschland unterzukommen. Das Vorhaben wurde teils kritisiert, weil trotz des Versprechens eines unbürokratischen Verfahrens zum Beispiel ein gültiger Pass und ein biometrisches Foto benötigt werden. Angesichts der Zerstörung in den betroffenen Gebieten seien die nötigen Unterlagen oft nicht zu beschaffen, erklärten Kritiker.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser hatte die Kritik zurückgewiesen. „Mehr können wir an dieser Stelle an Erleichterung kaum machen“, sagte sie am Mittwoch der „hessenschau extra“ im Hessischen Rundfunk. Man werde aber gegebenenfalls nachbessern, etwa beim Personal der Ausländerämter.