Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat mit zahlreichen Staats- und Regierungschefs weltweit Kontakt aufgenommen, um sie über den Großangriff seines Landes auf den Iran zu informieren. Wie das Büro des Ministerpräsidenten am Freitag mitteilte, telefonierte er unter anderen mit Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron sowie dem indischen Regierungschef Narendra Modi.
Auch seien im Laufe des Tages Gespräche mit US-Präsident Donald Trump und dem russischen Staatschef Wladimir Putin geplant. Merz hatte in einer ersten Reaktion auf den Angriff die Konfliktparteien zur Zurückhaltung aufgerufen und vor einer weiteren Eskalation in der Region gewarnt. Macron bekräftigte am Freitag in einem Beitrag im Onlinedienst X die Position, dass Israel das Recht habe, „sich zu schützen und seine Sicherheit zu gewährleisten“.
Israelische Luftangriffe auf den Iran
Bei massiven israelischen Luftangriffen in der Nacht auf Freitag sind laut iranischen Staatsmedien mehrere hochrangige Militärkommandeure und Atomwissenschaftler getötet worden. Darunter befinden sich demnach Armeechef Mohammed Bagheri, der Kommandeur der Revolutionsgarden (IRGC), Hussein Salami sowie der ranghohe IRGC-General Gholam Ali Rashid.
Irans Oberster Führer Ali Chamenei verurteilte die Luftschläge scharf und sprach von einer „Verbrechenshandlung der zionistischen Besatzer mit blutigen Händen“. Israel müsse mit einer „harten Bestrafung“ rechnen. „Das zionistische Regime hat sich mit diesem Verbrechen ein bitteres und schmerzhaftes Schicksal bereitet“, sagte Khamenei. Auch Armeesprecher Abolfazl Shekarchi kündigte eine „harte Antwort“ an und warnte sowohl Israel als auch die USA vor weiteren Eskalationen.
Die Regierung in Bagdad warf Israel unterdessen vor, es habe bei seinem Großangriff den Luftraum des Irak verletzt. Diese militärische Aggression bedeute eine „eklatante Verletzung der Souveränität des Irak“, erklärte das irakische Außenministerium.
Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA beraumte für Montag eine Sondersitzung ihres Gouverneursrates in Wien an. IAEA-Chef Rafael Grossi hatte erklärt, Atomanlagen dürften „niemals angegriffen werden“. Alle Parteien müssten nun „größtmögliche Zurückhaltung üben“.