Nach Angaben des UN-Menschenrechtsbüros will Israel palästinensisches Leben im Gazastreifen unmöglich machen. „Angesichts der Auswirkungen des Vorgehens der israelischen Streitkräfte im Gazastreifen ist das Büro ernsthaft besorgt, dass Israel den Palästinensern im Gazastreifen offenbar Lebensbedingungen zumutet, die mit ihrem Fortbestand als Gruppe im Gazastreifen zunehmend unvereinbar sind“, teilte das Büro in Genf mit.
Das UN-Menschenrechtsbüro verurteilte unter anderem eine Zwangsevakuierung durch die israelische Armee in der Region Rafah im Süden des palästinensischen Küstenstreifens. Es bestehe große Sorge, dass die Menschen nicht zurückkehren könnten, weil Israel dort eine Pufferzone errichten wolle. Eine Zwangsvertreibung verstoße gegen die universal geltenden Genfer Konventionen zum Schutz der Zivilbevölkerung unter einer Besatzungsmacht. Das sei ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit, sagte die Sprecherin des Büros, Ravina Shamdasani, in Genf.
Israel bedrohe das Leben der Palästinenser durch die Militärangriffe und die Schließung der Grenzübergänge, so dass seit Anfang März keine Nahrungsmittel und Medikamente mehr in den Gazastreifen gebracht werden können.
Das UN-Büro sieht die Lösung nur in Verhandlungen über eine Zwei-Staaten-Lösung. Es verlangt die Freilassung aller israelischen Geiseln und aller willkürlich verhafteten Palästinenser.
Nach einer rund zweimonatigen Waffenruhe hatte Israel die massiven Angriffe auf den Gazastreifen Mitte März wieder aufgenommen und die Waffenruhe gebrochen. Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz drohte mit der „völligen Verwüstung“ des Gazastreifens. Er kündigte auch die Annexion von Gebieten in dem Palästinensergebiet an, die als israelische „Sicherheitszonen“ dienen sollen.