Die Palästinensische Autonomiebehörde ist nach Angaben des Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas bereit zur Übernahme der „vollen Verantwortung“ im Gazastreifen nach dem Krieg. Die Behörde unter Leitung von Abbas habe „alle Vorbereitungen getroffen, um die volle Verantwortung für den Gazastreifen zu übernehmen“, erklärte die Präsidentschaft am Freitag. Dazu gehörten die Rückkehr der Vertriebenen, die Bereitstellung grundlegender Dienstleistungen, die Verwaltung der Grenzübergänge und der Wiederaufbau des vom Krieg zerstörten Gebiets.
Die palästinensische Autonomiebehörde regiert im von Israel besetzten Westjordanland, verfügt dort jedoch nur über beschränkte Macht. Im Gazastreifen hatte die Hamas nach der Wahl 2006 die Kontrolle übernommen und die Fatah-Partei verdrängt.
Aus Hamas-Kreisen hatte es gegenüber der Nachrichtenagentur AFP verlautet, dass die Hamas bereit wäre, die zivilen Angelegenheiten des Gazastreifens an eine palästinensische Entität zu übergeben.
Israelische Regierungsvertreter wie Ministerpräsident Benjamin Netanjahu haben eine Regierung der Hamas oder der Palästinensischen Autonomiebehörde im Gazastreifen wiederholt abgelehnt. Hingegen hatte US-Außenminister Antony Blinken in der vergangenen Woche angegeben, dass die Autonomiebehörde die Kontrolle über das Küstengebiet übernehmen sollte. Palästinensische Führungspersönlichkeiten haben eine Einmischung von außen abgelehnt und gesagt, dass die Entscheidung über die Zukunft des Gazastreifens in ihren eigenen Händen liege.