Nach der nächtlichen Ankunft von freigelassenen palästinensischen Gefangenen in Beitunia im besetzten Westjordanland hat es am Morgen strenge Straßenkontrollen der israelischen Armee gegeben. Nachts hatten die meisten der Freigelassenen nach palästinensischen Angaben nicht in ihre Heimatorte zurückkehren können, weil Kontrollpunkte um eine Reihe palästinensischer Städte geschlossen waren. Sie übernachteten in Hotels. Zahlreiche Menschen waren in der Nacht auf die Straßen geströmt, um die in Bussen ankommenden Menschen im besetzten Westjordanland zu begrüßen.
In der Nacht kam es in palästinensischen Dörfern in der Nähe illegaler israelischer Siedlungen zu Angriffen israelischer Siedler, die Autos von Palästinensern in Brand setzten. Berichten zufolge schleuderten die gewalttätigen Siedler zudem Molotow-Cocktails und Steine auf palästinensische Dörfer. Verletzt wurde ersten Berichten zufolge niemand.
Israel hatte nach der Freilassung von drei festgehaltenen Israelis durch die Hamas gemäß dem Waffenruhe-Abkommen 90 Palästinenser aus der Haft entlassen. Die meisten von ihnen sind palästinensischen Angaben zufolge Frauen und Minderjährige. Am Tag zuvor war nach mehr als 15 Monaten Krieg eine Waffenruhe im Gazastreifen in Kraft getreten. Die Mehrheit der palästinensischen Häftlinge stammt Berichten zufolge aus dem besetzten Westjordanland, andere aus Ost-Jerusalem.