Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat am Sonntag mit dem Sultan von Oman, Haitham bin Tarik, telefoniert. In dem Gespräch ging es um die zunehmenden Spannungen zwischen Israel und dem Iran sowie um regionale und globale Entwicklungen. Das teilte das türkische Präsidialamt mit.
Erdoğan warnte davor, dass die durch Israels Angriffe auf den Iran ausgelösten Gefechte eine ernsthafte Gefahr für die Sicherheit der Region darstellten. Die Region könne keinen weiteren Krieg verkraften, betonte er.
Zudem kritisierte Erdoğan die israelische Regierung unter Premierminister Benjamin Netanjahu und bezeichnete sie als Bedrohung für die globale Stabilität und Sicherheit. Besonders besorgt zeigte er sich darüber, dass die Angriffe kurz vor der sechsten Runde der Atomverhandlungen stattfanden. Ankara betone weiterhin, dass nur Diplomatie den Atomstreit lösen könne.
Erdoğan wies auch auf die humanitäre Lage hin. Die aktuellen Entwicklungen dürften nicht davon ablenken, dass Israel weiterhin einen Völkermord in Gaza verübe, so der Präsident.
Das Gespräch mit dem omanischen Sultan war Teil einer Reihe von Telefonaten, die Erdoğan am Wochenende mit Staats- und Regierungschefs aus der Region führte – darunter aus dem Iran, Saudi-Arabien, Ägypten, Jordanien, Pakistan, Syrien und den USA.
Bereits am Samstag hatte Erdoğan mit dem iranischen Präsidenten Massud Peseschkian gesprochen. Dabei warf er Netanjahu vor, mit den Angriffen auf den Iran die Region weiter anzuheizen und die Atomverhandlungen gezielt zu torpedieren. Ziel der Angriffe sei es zudem, von dem aus seiner Sicht in Gaza verübten Völkermord abzulenken, erklärte das Präsidialamt.