Im Vergleich zum Vorjahr, das bereits ein Rekordjahr war, bedeutet dies eine Steigerung um 13 Prozent. Der neue Höchstwert fällt in eine Zeit, in der weltweit Empörung über die Angriffe auf Palästinenser sowie über die sich zuspitzende humanitäre Katastrophe im Gazastreifen laut wird.
Mehr als die Hälfte der Verträge wurde mit europäischen Staaten abgeschlossen, gefolgt von Ländern im Asien-Pazifik-Raum. Weitere Abkommen wurden mit arabischen Staaten unterzeichnet, die im Rahmen der unter der Trump-Regierung initiierten Abraham-Abkommen ihre Beziehungen zu Israel normalisiert hatten. Auch Partner in Nordamerika, Afrika und Lateinamerika sind unter den Vertragspartnern.
Laut Verteidigungsministerium entfiel fast die Hälfte der Verkäufe auf Raketen, Flugkörper und Luftabwehrsysteme. Weitere Verträge betrafen gepanzerte Fahrzeuge, Satellitentechnik sowie Cyber- und Aufklärungssysteme. Mehr als die Hälfte der einzelnen Verträge hatte ein Volumen von über 100 Millionen US-Dollar.
Verteidigungsminister Israel Katz erklärte, die Rekordexporte seien eine „direkte Folge“ der militärischen Leistungen Israels. „Die Welt sieht die Stärke Israels und will daran teilhaben“, sagte Katz.
Als Folge des israelischen Vernichtungskriegs gegen Gaza liegen große Teile des Gebiets in Trümmern. Seit Oktober 2023 wurden laut dem Gesundheitsministerium in Gaza über 54.000 Palästinenser getötet – die Mehrheit davon Frauen und Kinder.
Trotz internationaler Forderungen nach einem Waffenstillstand und wachsender Proteste setzt Israel seine Offensive fort und hält Hilfslieferungen weiter stark eingeschränkt. Zwar wurden im vergangenen Monat vereinzelt Lieferungen zugelassen, Hilfsorganisationen berichten jedoch, dass die Versorgung weiterhin weit unter dem tatsächlichen Bedarf liegt.
Waffenverkäufe während eines Völkermords
Seit seiner Amtszeit genehmigte US-Präsident Donald Trump laut US-Außenministerium Rüstungsexporte an Israel im Wert von fast 12 Milliarden US-Dollar.
Deutschland hat nach eigenen Angaben seit Oktober 2023 Rüstungsexporte im Wert von über 550 Millionen Euro an Israel genehmigt und bekräftigt, die Waffenlieferungen fortzusetzen.
Einige Länder hingegen distanzieren sich: Spanien gab am Dienstag bekannt, ein Rüstungsgeschäft über Panzerabwehrraketen mit einem israelisch verbundenen Unternehmen storniert zu haben. Auch Großbritannien hat seine Freihandelsgespräche mit Israel vorerst ausgesetzt.
Weitere Staaten haben ebenfalls ein Aussetzen der Waffenlieferungen gefordert – als Reaktion auf Israels Vorgehen in Gaza.