Die Verteidigungsminister aus Deutschland und zahlreichen anderen Staaten wollen an diesem Freitag in Brüssel weitere Militärhilfen für die Ukraine koordinieren. Zu dem Treffen der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe wird auch der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umjerow erwartet. Er soll über die Lage an der Front informieren und sagen, welche Verteidigungsgüter seine Streitkräfte derzeit am dringendsten benötigen. Zuletzt hieß es in Militärkreisen, dass die Ukraine spätestens Ende des Sommers in große militärische Schwierigkeiten geraten dürfte, wenn nicht weitere Militärhilfen zugesagt werden.
Geleitet wird das Treffen im Nato-Hauptquartier in Brüssel von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius und dessen britischem Kollegen John Healey. Die beiden Politiker ersetzen damit bei dieser Sitzung den früheren US-Verteidigungsminister Lloyd Austin, der die rund 50 Staaten umfassende sogenannte Ramstein-Gruppe initiiert und bis zum Regierungswechsel in Washington geleitet hatte. Die neue US-Regierung unter Präsident Donald Trump wollte diesen Job nicht fortführen. Sie will Kiew und Moskau stattdessen möglichst schnell zum Abschluss einer Waffenstillstandsvereinbarung bewegen. Andere Länder befürchten, dass dies zulasten der Ukraine gehen könnte.