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Verbundenheit mit Bundesland: Wer vorn, wer hinten liegt
Eine Umfrage zur Identität zeigt deutliche Unterschiede zwischen den 16 Bundesländern. Die Befragten wurden gebeten, ihre Verbundenheit mit Dorf oder Stadt, Land, Nation und Europa einzuschätzen.
Verbundenheit mit Bundesland: Wer vorn, wer hinten liegt
Verbundenheit mit Bundesland: Wer vorn, wer hinten liegt. / Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa
31. Juli 2025

Wie verbunden fühlen Sie sich Ihrem Dorf oder Ihrer Stadt, mit Ihrem Bundesland, mit Deutschland, mit Europa? Diese Fragestellung liegt einer neuen repräsentativen YouGov-Umfrage unter Erwachsenen in Deutschland zugrunde. Sie gibt Einblicke ins Zugehörigkeitsgefühl der Deutschen und legt regionale Besonderheiten offen. Wo leben überzeugte Europäer, wo die größten Lokalpatrioten?

Die Verbundenheit mit dem Bundesland, in dem die Befragten leben, ist insgesamt unter allen deutschen Befragten ähnlich hoch (65 Prozent) wie jene mit Deutschland oder dem eigenen Wohnort.

Auffällig hoch ist das Zugehörigkeitsgefühl in Hamburg (81 Prozent), gefolgt vom Saarland (75 Prozent) sowie Schleswig-Holstein, Sachsen und Thüringen (je 73 Prozent), Bayern (72), Bremen und Brandenburg (71).

Welche Bundesländer ein geringeres Identifikationspotenzial zeigen 

Die geringste Verbundenheit wird ausgerechnet im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen (NRW) gemessen (58 Prozent), gefolgt von Niedersachsen (59 Prozent), Hessen (61), Rheinland-Pfalz (63), Sachsen-Anhalt, Berlin, Baden-Württemberg (je 65) und Mecklenburg-Vorpommern (70).

Befragte aus Bayern schätzen darüber hinaus am häufigsten ein (84 Prozent), dass ihr Bundesland ein etwas oder viel besserer Ort zum Leben sei als andere Bundesländer. Auch Menschen aus Schleswig-Holstein (81 Prozent), Baden-Württemberg (78 Prozent) und Hamburg (77 Prozent) vertreten diese Ansicht überdurchschnittlich oft für ihr Land.

Im Bundesdurchschnitt geben 69 Prozent an, sich eher oder sehr stark mit ihrem direkten Wohnort verbunden zu fühlen. Besonders hoch ist diese emotionale Bindung ebenfalls im Stadtstaat Hamburg (82 Prozent) - wo Lokalpatriotismus mit Bundeslandstolz zusammenfällt.

Dahinter liegen:

Brandenburg (79 Prozent)

Sachsen-Anhalt (78 Prozent)

Sachsen und Thüringen (je 76 Prozent)

Mecklenburg-Vorpommern (75 Prozent)

Berlin (73 Prozent)

Bremen (72 Prozent)

Bayern (70 Prozent)

Baden-Württemberg (68 Prozent)

Niedersachsen (67 Prozent)

Schleswig-Holstein (66 Prozent)

Rheinland-Pfalz (65 Prozent)

Nordrhein-Westfalen (63 Prozent)

Saarland (62 Prozent)

Auch die Verbundenheit mit Deutschland als Ganzes ist vergleichbar hoch: 69 Prozent aller Befragten in Deutschland fühlen sich eher bzw. sehr stark mit Deutschland verbunden.

Wo die Verbundenheit zum Nationalstaat besonders hoch ist

Besonders ausgeprägt ist die nationale Verbundenheit in Mecklenburg-Vorpommern (78 Prozent), Rheinland-Pfalz (77 Prozent), Bremen (74 Prozent), Niedersachsen (72), Saarland (71), Brandenburg und NRW (70).

Am geringsten fällt sie mit 62 Prozent in Sachsen aus, gefolgt von Thüringen und Schleswig-Holstein (je 66), Bayern und Hamburg (je 67), Baden-Württemberg, Sachsen-Anhalt, Hessen und Berlin (je 68).

Wo sind die Deutschen am meisten gefühlt auch Europäer?

Die Verbundenheit mit Europa fällt - im Vergleich zum Bundesland, konkreten Wohnort oder auch Nationalstaat - insgesamt geringer aus. Sie ist aber auch recht hoch (im Schnitt 60 Prozent). 

Der Anteil der Befragten, die sich eher stark oder sehr stark mit Europa verbunden fühlen, ist in Berlin (73 Prozent), Bremen (70), Rheinland-Pfalz (69), Schleswig-Holstein (67) und Hamburg (64) überdurchschnittlich hoch.

Ostdeutsche Bundesländer wie Thüringen (48 Prozent) sowie Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt (jeweils 53), aber auch Bayern (54 Prozent) weisen eine eher niedrigere Verbundenheit mit Europa auf.

QUELLE:DPA
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