Der 17. Gipfel der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit (OWZ) im aserbaidschanischen Chankendi ist mit der Verabschiedung neuer regionaler Ziele zu Ende gegangen. In der gemeinsamen Abschlusserklärung werden unter anderem Aserbaidschans Bemühungen zum Wiederaufbau in den befreiten Regionen Karabach und Ost-Sangesur hervorgehoben. Der Gipfel fand vom 3. bis 4. Juli statt.
Zugleich wird in der Erklärung auf das „unveräußerliche Rückkehrrecht“ von Hunderttausenden Aserbaidschanern aufmerksam gemacht. Diese seien systematisch aus dem Gebiet des heutigen Armenien vertrieben worden.
Wirtschaftliche Nachhaltigkeit und Klimaschutz
Die OWZ-Mitglieder sprechen sich dafür aus, künftig Themen wie wirtschaftliche Nachhaltigkeit und Klimaschutz ins Zentrum ihrer Agenda zu rücken. Dafür sollen unter anderem Kapazitäten für erneuerbare Energien gesteigert, klimaneutrale Strategien für die Landwirtschaft gefördert sowie Maßnahmen im Wasser- und Biodiversitätsmanagement intensiviert werden.
Gewürdigt werden im Bericht Umweltinitiativen weiblicher Akteure, etwa von Aserbaidschans Vizepräsidentin Mehriban Aliyeva und der türkischen First Lady Emine Erdoğan. E. Erdoğan sorgte zuletzt mit ihrem Projekt „Null Abfall“ für internationalen Zuspruch.
UN-Klimakonferenz und Künstliche Intelligenz
Zudem wird in der Erklärung Aserbaidschans für die Ausrichtung der UN-Klimakonferenz COP29 beglückwünscht und zugleich die türkische Bewerbung um die Austragung der COP31 im Jahr 2026 unterstützt.
In Bereichen wie Künstliche Intelligenz, Blockchain, Raumfahrt und Informationstechnologie wollen die OWZ-Teilnehmer künftig enger zusammenarbeiten. Hierbei sei der Ausbau des OWZ-Zentrums für Künstliche Intelligenz ein zentrales Ziel, so die Erklärung.
Israelische Angriffe auf Gaza und Iran
In der Abschlusserklärung äußern die OWZ-Staaten außerdem Besorgnis über den voranschreitenden Vernichtungskrieg Israels in Gaza. Sie fordern ein sofortiges und dauerhaftes Ende der Kampfhandlungen sowie uneingeschränkten humanitären Zugang.
Scharfe Kritik übt die Organisation auch an den jüngsten israelischen Angriffen auf den Iran. Diese müssten völkerrechtlich geahndet werden, Differenzen seien ausschließlich durch Dialog zu lösen, hieß es.
Darüber hinaus thematisiert die Erklärung die Spannungen zwischen Indien und Pakistan. Die Mitgliedstaaten zeigen sich solidarisch mit Pakistan und rufen beide Seiten zu einer diplomatischen Lösung auf.
Der nächste OWZ-Gipfel soll im Jahr 2027 in Iran stattfinden.