SPD-Chefin Saskia Esken hat sich dafür ausgesprochen, dass vier der sieben von ihrer Partei zu besetzenden Posten im Kabinett an Frauen gehen. „Unser Ziel muss es ja sein, im gesamten Kabinett und in der Politik insgesamt Parität herzustellen“, sagte sie in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur. „Frauen stellen die Hälfte der Bevölkerung und wir wollen auch, wie wir manchmal sagen, nicht nur den halben Kuchen, sondern die halbe Bäckerei.“ Auf die Frage, ob das vier Posten für die SPD-Frauen bedeuten wird, sagte sie: „Wenn man rechnen kann, ja, dann kommt man auf vier.“
Scholz verfehlte das Paritätsziel
Der inzwischen nur noch geschäftsführende Kanzler Olaf Scholz (SPD) hatte sich 2021 die paritätische Besetzung des Kabinetts zum Ziel gesetzt, den Anspruch aber nicht ganz erfüllt. Unter den 17 Kabinettsmitgliedern waren ursprünglich neun Männer und acht Frauen, wobei die ungerade Zahl auch keine exakte Gleichverteilung möglich machte. Da nun ein Ministerium hinzukommt, wäre Parität mit jeweils neun Frauen und neun Männer erreicht.
Der designierte Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat bisher nur versprochen, dass der Anteil der Frauen bei der Besetzung der Unions-Posten im Kabinett höher sein werde als im Bundestag. Dort liegt er in der CDU-Fraktion bei 22,1 Prozent und in den Reihen der CSU bei 25 Prozent. Bei der SPD sind es 41,7 Prozent. Im gesamten Bundestag ist der Frauenanteil unter ein Drittel gesunken.
Esken schweigt zu ihren Ambitionen
Esken selbst hat sich noch nicht zu der Frage geäußert, ob sie einen Posten im Kabinett anstrebt. Als gesetzt gilt auf der SPD-Seite bisher nur Boris Pistorius als Verteidigungsminister. Als Vizekanzler und Finanzminister wird Parteichef Lars Klingbeil gehandelt. Dann bliebe nach der Rechnung Eskens nur noch ein weiterer Kabinettsposten für einen SPD-Mann.