Tükiyes mehrschichtiges Luftabwehrsystem mit dem Namen „Çelik Kubbe“ (dt. „Stahldach“, engl. „Steel Dome“) wurde vollständig auf Basis einheimischer Technologien und Plattformen entwickelt. Es vereint ein integriertes Designkonzept mit synchronisierten Operationen und KI-gestützter Entscheidungsfindung.
Haluk Görgün, Präsident des Präsidiums der Verteidigungsindustrie (SSB), erklärte bei einer Veranstaltung des Verteidigungsclusters SAHA Istanbul, das System sei darauf ausgelegt, Bedrohungen aus großer, mittlerer und kurzer Distanz zu erkennen und abzuwehren – bei zentral gesteuerter und koordinierter Kontrolle.
Das System umfasst Komponenten wie Siper, Hisar A+, Hisar O+, Korkut und Sungur, die unter einem einheitlichen Kommando- und Kontrollsystem operieren. In dieses sind zudem Radarsysteme, elektro-optische Sensoren, Störsender und Lasertechnologie eingebunden – alles aus nationaler Entwicklung.
Die zentrale Steuerarchitektur des Stahldachs wird durch künstliche Intelligenz unterstützt, die eine schnelle und präzise Auswahl optimaler Reaktionsszenarien ermöglicht und diese in Echtzeit an die operativen Einheiten übermittelt.
„Die KI-Unterstützung in der Entscheidungsfindung ist ein Schlüsselfaktor für Tempo und Genauigkeit – als Ergänzung zum menschlichen Urteilsvermögen“, so Görgün. Hätte man diese Systeme nicht selbst entwickelt, sondern zugekauft, „wäre ein solch hohes Maß an Interoperabilität ein gewaltiges ingenieurtechnisches Problem gewesen“.
Görgün kündigte zudem die Entwicklung eines Sensor-Fusion-Konzepts für eine Gefechtsumgebung der sechsten Generation an. Dabei sollen bemannte und unbemannte Plattformen nahtlos miteinander kooperieren – darunter die Kızılelma, Anka-3, Hürjet und Kaan.
Mehr als die Hälfte der türkischen Rüstungsexporte gehe laut Görgün an NATO- und EU-Staaten. Innerhalb des SSB sei inzwischen eine eigene Direktion zur Koordinierung der Verteidigungsbeziehungen mit der NATO eingerichtet worden.