IW warnt vor steigender Inflation durch Finanzpaket
Das Institut der deutschen Wirtschaft sieht im umstrittenen SPD-CDU-Finanzpaket erhebliche Risiken für die Preisstabilität. Ohne Gegenmaßnahmen drohe „Inflationsdruck“ – mit möglichen Folgen für Zinsen und Staatsfinanzen.
IW warnt vor steigender Inflation durch Finanzpaket
ARCHIV - 28.03.2023, Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf: Michael Hüther, Direktor des Institut der deutschen Wirtschaft (IW) spricht beim NRW-Bankentag. (zu dpa: «Ökonom Hüther: Geplantes Finanzpaket historisch») Foto: David Young/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
23. März 2025

Das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hat vor steigender Inflation durch das schuldenfinanzierte Finanzpaket von Union und SPD gewarnt. Ohne Gegenmaßnahmen bestehe das Risiko, „dass die zusätzlichen Schulden einen Inflationsdruck erzeugen, in der Folge die Zinsen steigen und die erhofften Wachstumsimpulse verpuffen“, heißt es in einer am Samstag veröffentlichten Analyse. Dies gelte vor allem, „wenn es nicht ausreichend Kapazitäten in der Privatwirtschaft gibt“, um die steigende Nachfrage zu verarbeiten.

Entscheidend sei, dass die Politik die Verschuldung tatsächlich in Wirtschaftswachstum umsetze, hieß es weiter. Grundvoraussetzung dafür sei, dass die Unternehmen die benötigten Kapazitäten aufbauten. Hier seien weitere Investitionsanreize und Reformen nötig. 

Bei vollständiger Ausschöpfung der neu geschaffenen Finanzierungsmöglichkeiten bei Verteidigung, Infrastruktur und Klimaschutz könne der Schuldenstand in den kommenden zwölf Jahren um rund 2,2 Billionen Euro anwachsen, berechnete das IW. Deutschlands Gesamtverschuldung würde damit auf schätzungsweise 85 Prozent der Wirtschaftsleistung im Jahr 2037 steigen.

Damit würden auch die Ausgaben für Zinsen steigen, heißt es weiter. Ihr Anteil an den Steuereinnahmen würde sich von zehn auf knapp 17 Prozent erhöhen. Dies liege zwar nicht höher als im Jahr 2010, aus den höheren Zinszahlungen leite sich aber „ein unmittelbarer Konsolidierungsdruck ab, da ein höherer Anteil künftiger Steuereinnahmen für Zinsen aufgewendet werden muss“.

QUELLE:AFP
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