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Hamas: „Nationaler Konsens“ über Waffenruhe und Gefangenenaustausch
Die Hamas spricht von einer „positiven“ Antwort auf den jüngsten Vorschlag zu einer Waffenruhe im Gazastreifen – getragen von einem breiten Konsens unter den palästinensischen Fraktionen. Nun will Israels Sicherheitskabinett darüber beraten.
Hamas: „Nationaler Konsens“ über Waffenruhe und Gefangenenaustausch
Foto: Trt World / TRT World
6. Juli 2025

Die Hamas hat ihre Zustimmung zu einer Waffenruhe in Gaza bekräftigt. Die palästinensische Organisation erklärte am Samstag, dass es einen „nationalen Konsens“ über ihre Antwort auf den jüngsten Vorschlag zu einer Waffenruhe im Gazastreifen und einem Gefangenenaustausch gibt.

Am Freitagabend hatte die Hamas mitgeteilt, eine „positive“ Antwort auf den Waffenruhe-Vorschlag zur Beendigung des israelischen Vernichtungskriegs in Gaza übermittelt zu haben.

„Wir haben umfassende Gespräche mit den Führungskräften der palästinensischen Fraktionen geführt, um unsere Antwort auf das Rahmenpapier zur Beendigung der Aggression in Gaza und zu den Mechanismen ihrer Umsetzung abzustimmen“, sagte Hussam Badran, Leiter des Hamas-Büros für nationale Beziehungen, in einer Stellungnahme.

Diese Gespräche hätten „ein hohes Maß an praktischer und ernsthafter Abstimmung zwischen Hamas und den nationalen und islamischen Fraktionen gezeigt“, erklärte Badran weiter. Das habe in einen „einheitlichen nationalen Konsens zugunsten der Position der palästinensischen Widerstandskräfte“ gemündet.

Die Antwort der Hamas auf den Waffenruhe-Vorschlag sei „einstimmig und in positivem Geist“ formuliert worden, betonte Badran. „Alle palästinensischen Fraktionen haben diese einheitliche Antwort begrüßt“, sagte er.

„Diese Bemühungen sind Ausdruck einer verantwortungsvollen palästinensischen Führung, die die Errungenschaften unseres Volkes bewahren und eine einheitliche palästinensische Haltung zur Beendigung des Völkermords an unserem Volk in Gaza sicherstellen will.“

Israels Sicherheitskabinett will beraten


Laut der israelischen Zeitung Haaretz will Israels Sicherheitskabinett am Samstagabend um 22 Uhr (Ortszeit) zusammenkommen, um die Antwort der Hamas auf den Waffenruhe-Vorschlag und die weitere israelische Kriegsstrategie in Gaza zu beraten.

Tel Aviv geht davon aus, dass sich derzeit 50 Geiseln im Gazastreifen befinden – darunter 20 noch lebende Personen. Gleichzeitig werden nach Angaben palästinensischer und israelischer Menschenrechtsorganisationen und laut Medienberichten über 10.400 Palästinenser in israelischen Gefängnissen festgehalten, wo sie unter Folter, Hunger und medizinischer Vernachlässigung leiden. Viele von ihnen sind demnach an den verheerenden Haftbedingungen bereits gestorben.

Israel setzt seit Oktober 2023 seinen Vernichtungskrieg gegen die Zivilbevölkerung in Gaza fort. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza wurden bislang mehr als 57.300 Palästinenser getötet – die meisten von ihnen Frauen und Kinder.

Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) hatte im November 2024 Haftbefehle gegen Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und seinen damaligen Verteidigungsminister Joav Galant wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit im Gazastreifen erlassen.

Zudem steht Israel wegen seiner Gräueltaten in Gaza vor dem Internationalen Gerichtshof (IGH) wegen des Verdachts auf Völkermord.


QUELLE:TRT Deutsch
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