Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat am Rande des 4. Antalya Diplomatie-Forums seinen syrischen Amtskollegen Ahmed al-Scharaa getroffen. Nach Angaben der türkischen Kommunikationsdirektion sprachen die beiden Staatschefs über bilaterale Beziehungen sowie über regionale und globale Entwicklungen.
Das Treffen gilt als wichtiger diplomatischer Schritt nach Jahren angespannter Beziehungen zwischen Ankara und Damaskus.
Unterstützung für Stabilität und Souveränität
Der offiziellen Mitteilung zufolge äußerte sich Erdoğan erfreut darüber, dass die jüngsten Versuche, in Syrien erneut Chaos zu stiften, gescheitert seien. Er sei zuversichtlich, dass dem Nachbarland eine stabile und friedliche Zukunft bevorstehe. „Die kommenden Jahre werden Jahre der Stabilität, des Wohlstands und des Friedens für Syrien sein“, wird der türkische Präsident in der Erklärung zitiert.
Erdoğan habe die Unterstützung von Türkiye für die territoriale Integrität und Souveränität Syriens erneut betont und erklärt, Ankara fühle sich einer stabilen und friedlichen Ordnung in der Region verpflichtet.
Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Aufhebung der Sanktionen
Ein weiterer Schwerpunkt des Gesprächs lag demnach auf wirtschaftlichen Themen. Erdoğan soll sich für eine Stärkung der kommerziellen und wirtschaftlichen Zusammenarbeit ausgesprochen und eine Wiederbelebung der bilateralen Kooperation in diesen Bereichen gefordert haben. Zudem habe er angekündigt, dass Türkiye seine diplomatischen Bemühungen fortsetzen werde, um eine Aufhebung der internationalen Sanktionen gegen Syrien zu erreichen.
Beide Seiten loteten laut Mitteilung auch mögliche nächste Schritte in weiteren Kooperationsfeldern aus und unterstrichen damit ihre Bereitschaft zu einer Normalisierung der Beziehungen auf Grundlage gemeinsamer Interessen.
Neuausrichtung in der Region nach Regime-Sturz
Das Gespräch fand vor dem Hintergrund einer veränderten Dynamik in der Region statt. Nachdem das syrische Regime unter Baschar al-Assad im Dezember gestürzt wurde, hatten mehrere arabische Staaten ihre diplomatischen Kontakte zur neuen syrischen Regierung wiederaufgenommen. Die Normalisierung der Beziehungen zu Damaskus könnte weitreichende Auswirkungen auf die regionale Diplomatie, Sicherheitslage und Migrationspolitik haben.
Das Antalya Diplomatie-Forum, das in diesem Jahr zum vierten Mal stattfindet, ist eine internationale Dialogkonferenz. Es bringt Staats- und Regierungschefs, Diplomaten, Wissenschaftler und zivilgesellschaftliche Akteure zusammen, um globale Herausforderungen im Rahmen diplomatischer Gespräche zu erörtern.