Den Menschen im Gazastreifen fehlen neben Nahrungsmitteln und Medikamenten auch Hygieneartikel. Für eine der wenigen noch vorhandenen Babywindeln würden inzwischen drei Dollar (rund 2,60 Euro) pro Stück verlangt, berichtet eine Sprecherin des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA).
Die allermeisten Eltern könnten sich dies nicht leisten und müssten sich deshalb behelfen, etwa mit Plastiktüten. Bereits vorher hatte UNRWA über einen Vater berichtet, der eines seiner letzten Hemden zerschneiden musste, um seiner Tochter Material für Monatsbinden zu geben.
Die Sprecherin betont, UNRWA hätte rund 600 Lastwagen mit Windeln, Binden und anderen Hygieneartikeln sowie Medikamenten und Nahrungsmitteln in Ägypten und Jordanien bereitstehen. Sie bekämen von Israel aber keine Einreisegenehmigung in den Gazastreifen.
Die humanitäre Lage im Gazastreifen ist nach Angaben der UN und internationaler Hilfsorganisationen katastrophal.
Israel führt seit Oktober 2023 einen Vernichtungskrieg in Gaza, der von palästinensischer Seite und Menschenrechtsorganisationen als Völkermord eingestuft wird. Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums wurden in Gaza bislang mehr als 59.000 Menschen getötet, die meisten davon Frauen und Minderjährige. Demnach wurden mindestens 142.135 Menschen verletzt.
Laut Schätzungen von Experten der UN dürfte die tatsächliche Zahl der getöteten Palästinenser bis zu 200.000 betragen. Denn zahlreiche Palästinenser werden vermisst oder liegen unter den Trümmern eingestürzter Häuser und können nicht geborgen werden.