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Syrische Medien: Israel hat Ackerland bei Quneitra in Brand gesetzt
Syrische Behörden und Medien werfen israelischen Streitkräften vor, landwirtschaftliche Flächen auf den besetzten Golanhöhen angezündet zu haben. Das Vorgehen verstoße gegen das Abkommen zur Truppenentflechtung von 1974.
Syrische Medien: Israel hat Ackerland bei Quneitra in Brand gesetzt
Foto: Trt World / TRT World
12. Juli 2025

Die staatlichen Medien in Syrien haben Israel beschuldigt, im Südwesten des Landes Ackerflächen vorsätzlich in Brand gesetzt zu haben. Nach Angaben des Senders Alikhbaria Syria sollen israelische Besatzungstruppen „absichtlich Dutzende Dunum Land“ westlich der Ortschaft Al-Rafid im ländlichen Umland von Quneitra nahe der besetzten Golanhöhen angezündet haben. Ein Dunum entspricht rund 1000 Quadratmetern.

Dem Bericht zufolge bemühten sich UN-Beobachter, das Feuer mit einfachsten Mitteln zu löschen – bislang jedoch erfolglos. Weitere Einzelheiten wurden zunächst nicht genannt.

Bereits zuvor hatte der stellvertretende Gouverneur von Quneitra, Muhammad al-Saeed, gegenüber der Nachrichtenagentur Anadolu erklärt, dass Israel seit dem Sturz von Baschar al-Assad im Dezember 2024 mehr als acht Militärbasen im Norden des Gouvernements errichtet habe – auch im Yarmuk-Becken. Diese befänden sich innerhalb der Pufferzone, die im Truppenentflechtungsabkommen von 1974 zwischen Syrien und Israel festgelegt worden war. Das stelle einen klaren Bruch der Vereinbarung dar, sagte al-Saeed.

Zudem sei durch die israelischen Aktivitäten der Zugang zu rund 6000 Hektar Weide- und Ackerland blockiert worden. Für viele Familien, die auf Viehzucht angewiesen seien, sei das ein existenzieller Verlust.

Israel hatte den Großteil der Golanhöhen im Sechstagekrieg 1967 besetzt und später annektiert – ein Schritt, der international nicht anerkannt wird.

Seit der Flucht Assads nach Russland und der Bildung einer Übergangsregierung unter Präsident Ahmad al-Sharaa im Januar 2025 hat Israel seine Angriffe auf Syrien deutlich intensiviert. Israelische Luftschläge trafen Militäranlagen, Fahrzeuge und Waffenlager. Berichten zufolge wurden dabei Dutzende Zivilisten getötet. Gleichzeitig haben israelische Truppen ihre Präsenz in der von der UNO überwachten Pufferzone ausgeweitet, die Israel inzwischen ebenso für „obsolet“ erklärt hat wie das Abkommen von 1974.

QUELLE:TRT Deutsch
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