Vertreter des Iran sowie Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens (E3) haben am Freitag in Istanbul eine weitere Gesprächsrunde zum iranischen Atomprogramm abgeschlossen. Das Treffen fand im iranischen Generalkonsulat unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt und dauerte mehr als drei Stunden. Ziel der Gespräche ist eine Wiederbelebung des Wiener Atomabkommens (JCPOA) von 2015.
Bereits im Mai hatte es ein erstes Gesprächsformat dieser Art in Istanbul gegeben. Die Wiederaufnahme erfolgte auf Wunsch der europäischen Vertragspartner. An den Beratungen nahmen unter anderem die stellvertretenden iranischen Außenminister Majid Takht-Ravanchi und Kazem Gharibabadi sowie hochrangige Diplomaten der E3-Staaten teil.
Konkrete Vorschläge und klare Positionen
Nach Abschluss des Treffens sprach der iranische Vizeaußenminister Gharibabadi von einem „ernsten, offenen und detaillierten“ Austausch. Beide Seiten hätten konkrete Vorschläge zu Sanktionen und Verpflichtungen vorgelegt. Der Iran habe seine grundsätzliche Ablehnung des sogenannten Snapback-Mechanismus bekräftigt, der bei Verstößen eine automatische Wiedereinführung internationaler Sanktionen vorsieht.
Die Delegationen verständigten sich nach eigenen Angaben darauf, die Konsultationen in den kommenden Wochen fortzusetzen.
Diplomatische Bemühungen trotz Spannungen
Die europäisch geführten Gespräche verlaufen parallel zu einem ins Stocken geratenen indirekten Dialog zwischen dem Iran und den USA. Der Verhandlungsprozess mit den europäischen Partnern und den USA war nach den israelischen Angriffen am 13. Juni gegen den Iran zum Erliegen gekommen.
Trotz anhaltender Spannungen wollen Teheran und die europäischen Verhandlungspartner an einer diplomatischen Lösung festhalten. Ziel ist es, das Atomabkommen mit dem Iran wiederzubeleben.