Der Chef der Grünen Jugend, Jakob Blasel, hat nach dem angekündigten Rückzug seiner Co-Chefin Jette Nietzard die Partei schwer beschuldigt. „Kritik gehört zur Auseinandersetzung. Rechten Schmutzkampagnen Feuer geben aber absolut nicht“, schrieb Blasel auf Instagram.
„Auf eine Einzelperson eingedroschen“
In der Ampel-Koalition mit SPD und FDP hätten sich die Grünen „bis zur Unkenntlichkeit“ zerrieben und sich vom Rechtsruck mitreißen lassen. Heute sei man „in einem Zustand der Orientierungslosigkeit“. Man wolle die Partei deshalb neu ausrichten und sie aus der Bedeutungslosigkeit bei Debatten herausführen.
„Genau das haben wir getan. Über Inhalte, Form und Ergebnis lässt sich bekanntermaßen gut streiten. Das ist aber leider nicht geschehen. Stattdessen haben Menschen aus der eigenen Partei lieber öffentlich auf eine Einzelperson eingedroschen, als sich mit ihren Inhalten auseinanderzusetzen.“
Respekt vor Nietzards Schritt
So wie in den vergangenen Monaten könne es nicht weitergehen, schrieb Blasel. Er habe großen Respekt vor Nietzards Schritt. „Die persönlichen Anfeindungen, die sie aus den eigenen Reihen erlebt hat, standen der politischen Auseinandersetzung im Weg. Dennoch bleibt Jette Teil unseres Verbandes und der Partei. Damit zeigt sie persönliche Größe.“
Blasel verlangte: „Unsouveräne Reaktionen und toxische Empörung der letzten Wochen müssen aufgearbeitet werden.“ Statt sich am eigenen Nachwuchs abzuarbeiten, müssten die Spitzen der Partei ihre Haltung grundsätzlich überdenken. „Grüne Politik muss konsequent für soziale Politik, gegen das fossile Kartell und die Macht der Superreichen eintreten.“