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Deutschland verspricht Mithilfe für Wiederaufbau in Gaza
Wohn- und Krankenhäuser, Schulen, Anlagen für Strom und Wasser: Die Liste an möglichen Baustellen im Gazastreifen ist lang. Deutschland will dabei unterstützen, „sobald es die Lage zulässt“.
Deutschland verspricht Mithilfe für Wiederaufbau in Gaza
Foto: Omar Ashtawy/APA Images via ZUMA Press Wire/dpa
20. Juli 2025

Deutschland hat Mithilfe beim Wiederaufbau des Gazastreifens nach einem Kriegsende in dem Küstengebiet in Aussicht gestellt. „Deutschland wird einen Beitrag zum Wiederaufbau von Gaza leisten“, sagte Entwicklungsministerin Reem Alabali Radovan während eines Besuchs in Ägypten. Ihr Ministerium könne etwa helfen, die Wasser- und Energieversorgung in dem Gebiet zu verbessern oder vorübergehenden Wohnraum zu schaffen, „sobald es die Lage zulässt“, sagte die SPD-Politikerin. Voraussetzung seien aber unter anderem eine „sichere humanitäre Lage“ und ein dauerhafter Waffenstillstand.

Seit mehr als anderthalb Jahren führt Israel einen Vernichtungskrieg im Gazastreifen, dort herrscht eine der schlimmsten humanitären Krisen weltweit. In dem Gebiet wurden Hunderttausende Menschen vertrieben, viele von ihnen mehrfach, und haben keine oder nur unsichere Unterkünfte. Schulen und Krankenhäuser und andere Infrastruktur sind weitgehend zerstört und die wenigsten Menschen haben Zugang zu ausreichend Lebensmitteln, Wasser und Strom. 

Ein Wiederaufbau Gazas könnte UN-Schätzungen zufolge 50 Milliarden US-Dollar oder sogar noch deutlich mehr kosten. Ein Beginn dieser Phase scheint aber noch lange nicht greifbar. Gespräche über eine Waffenruhe verlaufen schleppend, die Zerstörung in Gaza geht weiter und die Hürden bis zu einem dauerhaften Waffenstillstand sind sehr hoch. 

Deutschland fördert die Entwicklung der palästinensischen Gebiete seit den 1980er Jahren, unter anderem wurde der Bau einer Kläranlage in Gaza unterstützt, und schickt auch humanitäre Hilfe dorthin.

Deutschland ist nach den USA zugleich der mit Abstand wichtigste Waffenlieferant für Israel: Dem Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri zufolge stammte ein Drittel der Rüstungsgüter, die Israel zwischen 2020 und 2024 importierte, aus deutscher Produktion. Wie sich diese Rüstungsexporte unter der neuen Bundesregierung entwickeln werden, ist unklar. 

Alabali Radovan wollte in Ägypten unter anderem Ministerpräsident Mustafa Madbuli und Außenminister Badr Abdel-Atti treffen. Das Land hat einen Plan für den Wiederaufbau Gazas vorgelegt. Die USA und Israel lehnen diesen Plan ab.


QUELLE:TRT Deutsch und Agenturen
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