Außenminister Johann Wadephul (CDU) setzt am Freitag seinen zweitägigen Besuch in Israel und in den Palästinensischen Gebieten fort. Nach seinen politischen Gesprächen in Jerusalem am Vortag will er nun in das Westjordanland fahren und sich in Ramallah mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas treffen.
Bei dem Gespräch dürfte es unter anderem um die wachsende Gewalt israelischer Siedler gegen Palästinenser im Westjordanland und um Überlegungen in Israel gehen, das Gebiet zu annektieren.
Die Knesset, das israelische Parlament, hatte jüngst in einer Resolution eine Annexion befürwortet, was international auf scharfe Kritik stieß. Auch die Bundesregierung lehnt eine solche Maßnahme strikt ab.
Wadephul traf sich zum Auftakt seiner Reise in Jerusalem mit seinem Kollegen Gideon Saar. Auf seinem Besuchsplan standen auch Gespräche mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Staatspräsident Izchak Herzog.
Israel steht angesichts der katastrophalen humanitären Lage im Gazastreifen nach fast 22 Monaten Vernichtungskrieg international zunehmend unter Druck. 28 Staaten unterzeichneten in der vergangenen Woche einen Appell an Israel zu einer sofortigen Beendigung des Krieges im Gazastreifen. Deutschland gehörte nicht zu den Unterzeichner-Staaten.