Israel hat nach Angaben der Hamas eine mindestens 45-tägige Waffenruhe im Gazastreifen im Gegenzug für die Freilassung der Hälfte der dort gefangenen Israelis angeboten. Das Angebot sei über Vermittler überbracht worden, sagte ein hochrangiger Vertreter der palästinensischen Widerstandsorganisation am Montagabend der Nachrichtenagentur AFP. Es überschreite jedoch „eine rote Linie“, da Israel die Entwaffnung der Hamas im Gegenzug für ein dauerhaftes Ende des Kriegs im Gazastreifen fordere.
Kurz darauf erklärte die Hamas in einer Mitteilung, sie werde nach den „nötigen Beratungen“ auf den israelischen Vorschlag antworten.
Zuvor hatte das regierungsnahe ägyptische Medium Al-Kahera gemeldet, Israel habe Ägypten ein neues Angebot für eine Waffenruhe übermittelt. Deren Ziel sei ein dauerhaftes Ende der Kämpfe. Zum Inhalt des Vorschlags machte Al-Kahera keine Angaben.
Nach einer rund zweimonatigen Waffenruhe hatte Israel seine massiven Angriffe auf den Gazastreifen Mitte März wieder aufgenommen. Israel brach die Waffenruhe, bevor diese in die nächste Phase eingehen konnte. Laut palästinensischen Angaben wurden seitdem mehr als 1.500 Menschen in Gaza getötet und rund 4.100 weitere verletzt.
Außerdem startete Israel eine neue Bodeninvasion und besetzt immer größere Teile des Gazastreifens. Hunderttausende Palästinenser sind auf der Flucht. Erklärtes Ziel der israelischen Regierung ist es, den Druck auf die Hamas für eine Freilassung der in Gazagefangenen Israelis zu erhöhen.