Die Gespräche zwischen dem Iran und den USA über das iranische Atomprogramm werden am Wochenende in Rom fortgesetzt. Die Verhandlungen in der italienischen Hauptstadt werden am Samstag unter Vermittlung des Golfstaats Oman abgehalten, wie das iranische Staatsfernsehen am Mittwoch berichtete. Ein Sprecher des italienischen Außenministeriums bestätigte auf AFP-Anfrage, dass das Treffen in Rom stattfindet.
Zuvor hatte es Verwirrung um den Ort des Treffens gegeben. Die italienische Regierung hatte mitgeteilt, dass sie als Gastgeber der Gespräche bereitstehe. Die staatliche iranische Nachrichtenagentur Irna berichtete zunächst jedoch, dass auch die zweite Gesprächsrunde in Omans Hauptstadt Maskat stattfinde.
Zum Auftakt der Verhandlungen am vergangenen Samstag waren der iranische Außenminister Abbas Araghtschi und der US-Sondergesandte Steve Witkoff nach Maskat gereist. Es waren die ersten Gespräche der beiden Staaten über das iranische Atomprogramm seit Jahren, auch wenn sie weitestgehend indirekt, also über Vermittlung des Oman, abliefen.
Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, warnte am Mittwoch, der Iran sei nicht weit davon entfernt, in den Besitz einer Atombombe zu gelangen. „Es ist wie ein Puzzle, sie haben die Teile und könnten sie möglicherweise eines Tages zusammensetzen“, sagte Grossi der französischen Zeitung „Le Monde“. „Sie sind nicht weit davon entfernt, das muss man anerkennen.“
Westliche Staaten werfen dem Iran seit Jahren vor, den Bau von Atomwaffen anzustreben. Teheran bestreitet das. 2015 hatte der Iran ein internationales Abkommen unterzeichnet, das die Lockerung von Sanktionen im Gegenzug für eine Einschränkung des iranischen Atomprogramms vorsah.
Während der ersten Amtszeit von US-Präsident Donald Trump zogen sich die USA jedoch 2018 einseitig aus dem Abkommen zurück und verhängten neue Sanktionen gegen den Iran. Daraufhin zog sich Teheran schrittweise von seinen in dem Abkommen festgehaltenen Verpflichtungen zurück und fuhr die Anreicherung von Uran hoch. Bemühungen um eine Wiederbelebung des Atomabkommens scheiterten seither.
Nach seiner Rückkehr ins Weiße Haus drängte Trump den Iran zu neuen Atomgesprächen – und droht für den Fall eines Scheiterns mit einem militärischen Vorgehen.