Das Golfemirat Katar hat mit scharfer Kritik auf die Aufforderung des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu zur Ausweisung von Anführern der Widerstandsorganisation Hamas reagiert. Katar verurteile „die rücksichtslosen Äußerungen Netanjahus“ zu Katars Gastgeberrolle für das Hamas-Büro auf das Schärfste, heißt es in einer am Donnerstag auf X veröffentlichten Erklärung des katarischen Außenministeriums.
Netanjahu hatte zuvor nach Angaben seines Büros gewarnt: „Ich sage Katar und all den Ländern, die Terroristen Unterschlupf gewähren, entweder weist ihr sie aus oder zieht sie zur Rechenschaft. Denn wenn ihr es nicht tut, dann werden wir es tun“.
Katar verurteile „die ausdrücklichen Drohungen mit künftigen Verletzungen der staatlichen Souveränität“, heißt es in der Erklärung des Außenministeriums. Netanjahus Worte seien ein „beschämender Versuch“, Israels völkerrechtswidrigen Angriff in der katarischen Hauptstadt vom Dienstag zu rechtfertigen.
Israels Luftwaffe hatte am Dienstag versucht, die Führungsspitze der Hamas in Doha zu töten. Ein Ziel war Berichten zufolge Chalil Al-Haja, der höchste Hamas-Führer im Ausland. Er leitet auch die Hamas-Delegation bei den indirekten Verhandlungen mit Israel über eine Waffenruhe in Gaza leitet. Nach Hamas-Angaben schlug die Attacke jedoch fehl, es sei kein Mitglied der Delegation getötet worden. Sechs Menschen wurden demnach getötet, darunter Al-Hajas Sohn und sein Büroleiter. Der Angriff war international scharf verurteilt worden.