Nach rund 14 Jahren Bürgerkrieg ist Syriens Stromnetz und Versorgungsinfrastruktur schwer beschädigt. In zahlreichen Regionen gehören tägliche Stromausfälle von mehr als 20 Stunden noch immer zur Realität, auch in Ballungszentren. Doch das soll sich künftig ändern.
Denn nur wenige Monate nach dem Machtwechsel in Damaskus beginnt nun eine neue Phase der wirtschaftlichen Erneuerung: Nach der Absetzung von Machthaber Baschar al-Assad im Dezember 2023 setzt die neue Regierung auf Wiederaufbau. Neben der Infrastruktur geht es auch um die Energieversorgung.
Ein zentrales Projekt ist die Erdgaslieferung aus dem aserbaidschanischen Gasnetz über Türkiye nach Syrien – ein als historisch bemessener Schritt, der nun unmittelbar bevorsteht. Aserbaidschan als enger Verbündeter Ankaras gilt als rohstoffreicher Akteur in der Region und pflegt ebenfalls enge Beziehungen zur neuen Regierung in Damaskus.
Im Rahmen eines offiziellen Staatsbesuchs des syrischen Präsidenten Ahmed al-Sharaa in Baku hatte die staatliche aserbaidschanische Ölgesellschaft SOCAR Anfang Juli eine Absichtserklärung mit Syrien unterzeichnet.
Das durch Türkiye initiierte Abkommen sieht vor, Syrien künftig mit Erdgas zu versorgen. Es soll einen Beitrag zur wirtschaftlichen Stabilisierung des Landes beitragen.