Israel hat nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Adalah sechs Friedensaktivisten des Gaza-Hilfsschiffs „Madleen“ zum Flughafen Ben Gurion in Tel Aviv gebracht, um sie abzuschieben. Unter den freigelassenen Aktivisten befinden sich auch der türkische Staatsbürger Şuayb Ordu sowie die türkischstämmige Deutsche Yasemin Acar, wie Adalah in einer schriftlichen Erklärung mitteilte. Die NGO hatte die rechtliche Vertretung der Aktivisten übernommen.
Auch Mark van Rennes aus den Niederlanden, Thiago Avila aus Brasilien, Reva Viard und Rima Hassan aus Frankreich werden demnach am heutigen Donnerstag abgeschoben. Die genannten sechs Aktivisten waren von Israel mehr als 72 Stunden lang in Gewahrsam gehalten worden.
Die französischen Staatsbürger Pascal Maurieras und Yanis Mhamdi werden laut Adalah weiterhin festgehalten. Ihre Abschiebung sei für Freitag geplant.
Vor gut einer Woche war das Hilfsschiff „Madleen“ mit zwölf Aktivisten an Bord in Richtung Gazastreifen aufgebrochen. Das Segelschiff der pro-palästinensischen Friedensinitiative Freedom Flotilla Coalition (FFC) wollte die israelische Seeblockade durchbrechen und symbolisch humanitäre Hilfe in den Gazastreifen bringen.
Die israelische Marine enterte jedoch die „Madleen“ am Montag in internationalen Gewässern entgegen dem Völkerrecht und nahm die Besatzung fest. An Bord waren Aktivisten aus Deutschland, Frankreich, Schweden, Brasilien, Türkiye, Spanien und den Niederlanden.
Vier Aktivisten, darunter die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg, wurden bereits am Dienstag außer Landes verwiesen.