UN-Generalsekretär António Guterres hat sich „schockiert“ über die jüngsten israelischen Angriffe auf Gaza geäußert. Guterres rief dazu auf, „die Waffenruhe zu respektieren, ungehinderte humanitäre Hilfslieferungen wieder aufzunehmen und die verbliebenen Geiseln bedingungslos freizulassen“, wie sein Sprecher Rolando Gomez am Dienstag in Genf mitteilte.
UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk sagr, er sei „entsetzt“ über die Vorgänge. Er betonte, die vergangenen Monate hätten gezeigt, „dass es keinen militärischen Weg heraus aus dieser Krise gibt“. Der einzige Weg sei eine politische Lösung, die im Einklang mit dem Völkerrecht stehe.
„Israels Einsatz von noch mehr militärischer Gewalt wird der palästinensischen Bevölkerung nur noch mehr Elend auferlegen“, so Türk weiter.
Heftige Kritik aus Türkiye und Ägypten
Auch aus Ägypten, Türkiye und weiteren Ländern kam heftige Kritik. Türkiye warf der israelischen Regierung vor, eine neue Phase ihrer „Politik des Genozids“ begonnen zu haben. Die Aggression gefährde die Zukunft der Region und Israel „verstößt gegen die Menschlichkeit“, erklärte das türkische Außenministerium.
Ägypten, einer der Vermittler-Staaten bei den Verhandlungen über eine Fortsetzung der Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas, bezeichnete die jüngsten israelischen Luftangriffe als „schamlosen Bruch“ der Waffenruhe. Die Eskalation drohe, „ernsthafte Folgen für die Stabilität der Region“ zu haben, so das ägyptische Außenministerium.
Israel hatte in der Nacht zum Dienstag die bislang schwersten Angriffe im Gazastreifen seit dem Inkrafttreten der Waffenruhe am 19. Januar durchgeführt. Mindestens 413 Menschen wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza getötet. Demnach handelt es sich bei den meisten Toten um Frauen, Kinder und ältere Menschen.