Nach dem illegalen Abfangen des Gaza-Hilfsschiffes Madleen hat Israel die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg in ihr Land zurückgeschickt. „Greta Thunberg verlässt Israel auf einem Flug nach Frankreich“, erklärte das israelische Außenministerium am Dienstag im Onlinedienst X und teilte zwei Fotos, die Thunberg an Bord eines Flugzeugs zeigen.
Einer von sechs französischen Friedensaktivisten an Bord der Madleen wird nach Angaben des französischen Außenministers Jean-Noël Barrot nach Frankreich abgeschoben, die übrigen fünf werden in den kommenden Tagen einer Justizbehörde vorgeführt. Der abgeschobene Passagier solle im Laufe des Dienstags in Frankreich ankommen. Barrot nannte keine Details zur Identität des Aktivisten.
Zuvor hatte die israelische Marine die Madleen geentert. Das Segelschiff der sogenannten Freedom Flotilla war vor gut einer Woche von Sizilien aus in Richtung Gazastreifen aufgebrochen. Die Besatzung der pro-palästinensischen Friedensinitiative Freedom Flotilla Coalition (FFC) wollte die israelische Blockade des Gazastreifens brechen und Hilfsgüter für die notleidenden Menschen im abgeriegelten Küstengebiet bringen.
Israel blockiert den Seeweg nach Gaza seit 2007 und schränkt derzeit die Hilfslieferungen für Gaza ein. Hilfsorganisationen sprechen von einer akuten Hungerkrise im Gazastreifen, der seit Oktober 2023 von Israel angegriffen wird.
Die Madleen transportierte nach Angaben der FFC eine symbolische Menge an Hilfsgütern, darunter Reis und Babynahrung. Im Jahr 2010 hatten israelische Kommandos zehn Menschen getötet, als sie das türkische Hilfsschiff Mavi Marmara enterten, das einen Hilfskonvoi in Richtung Gaza geführt hatte.