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Neue Regierung in Österreich will Familiennachzug unverzüglich aussetzen
Die Regulierung der Zuwanderung zählt zu den umstrittenen Themen in Österreich. Die neue Drei-Parteien-Koalition plant strikte Maßnahmen, von denen eine nahezu unmittelbar in Kraft treten soll.
Neue Regierung in Österreich will Familiennachzug unverzüglich aussetzen
Christian Stocker (l, Bundeskanzler, ÖVP), Andreas Babler (Vizekanzler, Wohnen, Kunst, Kultur, Medien und Sport, SPÖ) und Beate Meinl-Reisinger (Äußeres, NEOS) stehen im Rahmen der Angelobung der neuen Bundesregierung in der Präsidentschaftskanzlei.
4. März 2025

Die neue österreichische Regierung will den Nachzug von Familienangehörigen von Asylberechtigten baldmöglichst aussetzen. Im Regierungsprogramm sei ein sofortiger Stopp des Familiennachzugs vereinbart worden, sagte ÖVP-Chef und Kanzler Christian Stocker am Montagabend nach Angaben der Nachrichtenagentur APA in Wien. „Sofort heißt jetzt“, betonte er. Dies gelte ungeachtet der Zweifel, ob ein solches Vorgehen mit EU-Recht vereinbar sei. „Es gibt eine Klausel: Wenn Österreich überlastet ist, dann gibt es diese Möglichkeit“, sagte Stocker.

Sobald Innenminister Gerhard Karner die entsprechende Verordnung verfasst hat, werde der Stopp des Familiennachzugs umgesetzt. Es habe ja „keinen Sinn, der Bevölkerung vorzuspielen, dass alles eitel Wonne sei, aber in Wahrheit funktioniert es nicht“, fügte der Kanzler hinzu. Auch die neue Außenministerin, Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger, sprach von einer Überforderung der Systeme, insbesondere des Bildungswesens.

Fünf Monate nach der Parlamentswahl in Österreich war am Montag die neue Regierung aus ÖVP, SPÖ und den liberalen Neos vereidigt worden. ÖVP-Chef Stocker übernahm damit das Amt des Bundeskanzlers von seinem Parteikollegen Alexander Schallenberg.

Die konservative ÖVP hatte sich im zweiten Anlauf mit den Sozialdemokraten und den Liberalen zusammengerauft und am vergangenen Donnerstag auf die erste Dreier-Koalition in der Geschichte Österreichs geeinigt. Damit blieb die rechtspopulistische FPÖ, die bei der Parlamentswahl im September mit 28,85 Prozent der Stimmen erstmals stärkste Kraft im österreichischen Parlament geworden war, außen vor. Sie hatte nach der Wahl keinen Koalitionspartner gefunden.

QUELLE:AFP
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