Bei einem israelischen Luftangriff auf ein Schulgebäude in Gaza-Stadt sind palästinensischen Angaben zufolge 13 Menschen ums Leben gekommen. In dem Gebäude seien vertriebene Palästinenser untergebracht gewesen, teilte die Zivilschutzbehörde in Gaza mit. Ziel des Angriffs war nach Angaben der israelischen Armee angeblich ein Kommandozentrum der Hamas und des Palästinensischen Islamischen Dschihads (PIJ) gewesen, das sich in dem Schulgebäude befunden haben soll.
Israels Militär hatte im Laufe des Vernichtungsfeldzuges in Gaza bereits zahlreiche zivile Einrichtungen angegriffen und behauptet, sie dienten als Verstecke für Widerstandskämpfer. Die vermeintlichen Belege der israelischen Seite werden international angezweifelt und als Vorwand zur Zerstörung der zivilen Infrastruktur bewertet.
Medien: Mindestens 45 Menschen im Gazastreifen getötet
In palästinensischen Medien verbreitete Aufnahmen zeigen Feuer, massive Schäden an dem Gebäude sowie zerstörte Zelte nach dem israelischen Angriff. Laut örtlichen Berichten wurden einige Menschen lebendig verbrannt.
Insgesamt seien am Mittwoch bei israelischen Angriffen im Gazastreifen mindestens 45 Menschen getötet und über 100 verletzt worden, berichtete der arabische Fernsehsender Al-Jazeera. Eine Rakete habe die Intensivstation der Durra-Kinderklinik in Gaza-Stadt beschädigt und die für die Stromversorgung notwendige Solaranlage zerstört, hieß es unter Berufung auf das Gesundheitsministerium in Gaza.
Israel begann nach dem Vergeltungsschlag der Hamas am 7. Oktober 2023 einen Vernichtungskrieg in Gaza. Laut Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums wurden bisher mehr als 51.300 Menschen getötet und mindestens 117.000 weitere verletzt.
Zwölfjähriger bei Militäreinsatz nahe Dschenin getötet
Bei einem israelischen Armeeeinsatz im Norden des besetzten Westjordanlands wurde nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums ein Zwölfjähriger getötet. Israelische Einsatzkräfte hätten ihm in den Oberschenkel und in den Bauch geschossen, teilte die Behörde in Ramallah mit. Israels Armee teilte auf Anfrage mit, der Junge habe einen Sprengsatz auf Soldaten gefeuert, die im Ort Jamun nahe der Stadt Dschenin im Einsatz gewesen seien. „Die Soldaten eröffneten daraufhin das Feuer“, so die Armee.
Palästinensischen Medienberichten zufolge steckten israelische Siedler im Dorf Bardala im Westjordanland ein Haus und ein angrenzendes Feld in Brand. Kranken- und Feuerwehrwagen seien von israelischen Sicherheitskräften nicht durchgelassen worden, hieß es unter Berufung auf die Dorfbewohner.
In dem seit 1967 von Israel besetzten Westjordanland hat sich die Lage seit Beginn des israelischen Vernichtungskrieges gegen den Gazastreifen deutlich verschärft. Nach Angaben palästinensischer Behörden wurden dort seit Beginn des Krieges mindestens 956 Palästinenser von israelischen Soldaten oder illegalen israelischen Siedlern getötet und mehr als 7.000 weitere verletzt. Zudem nahm die israelische Armee seit dem 7. Oktober 2023 mehr als 16.400 Palästinenser fest.
Im Westjordanland leben rund drei Millionen Palästinenser sowie etwa 700.000 Israelis in Siedlungen, die von der UNO als völkerrechtswidrig eingestuft werden. Immer wieder kommt es dort zu Übergriffen auf Palästinenser durch extremistische Siedler und israelische Soldaten. Der UN-Sicherheitsrat hat diese Siedlungen 2016 für völkerrechtswidrig erklärt und Israel aufgefordert, alle Siedlungsaktivitäten einzustellen.