Unbefristete Streiks bei Berliner Verkehrsbetrieben möglich
Derzeit versuchen sich Schlichter an der Lösung des Tarifkonflikts bei der BVG. Für den Fall, dass sie scheitern, hat Verdi nun vorgesorgt. Für Fahrgäste in der Hauptstadt könnte es ganz hart kommen.
Unbefristete Streiks bei Berliner Verkehrsbetrieben möglich
Ein Streikender trägt eine Warnweste mit dem Verdi-Logo und eine rote Trillerpfeife. / Foto:dpa
4. April 2025

Im Tarifkonflikt mit den Berliner Verkehrsbetrieben haben die Mitglieder der Gewerkschaft Verdi den Weg für unbefristete Streiks frei gemacht. In einer Urabstimmung stimmten 95,4 Prozent für diese Möglichkeit, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Gewerkschaftskreisen erfuhr. Da bis Donnerstag kommender Woche eine Schlichtung zwischen beiden Seiten läuft, ist offen, ob es tatsächlich zum dauerhaften Ausstand kommt.

Verdi hatte die Tarifverhandlungen für rund 16.000 Beschäftigte Mitte März für gescheitert erklärt und die Urabstimmung angekündigt. Die BVG wiederum forderte, eine Schlichtung einzuberufen. Eine Woche später verständigten beide Seiten sich dann auf die Modalitäten für das Verfahren, in dem sie jeweils einen Schlichter berufen konnten.

Bodo Ramelow und Matthias Platzeck als Schlichter


Für die BVG ist das Brandenburgs früherer Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD). Für Verdi schlichtet Thüringens ehemaliger Regierungschef Bodo Ramelow. Während der Schlichtung gilt Vertraulichkeit. Die BVG teilte nach Bekanntwerden des Ergebnisses der Urabstimmung auf Anfrage mit: „Aktuell läuft der gemeinsame Schlichtungsprozess, für den die Vereinbarung ‚schlichten und schweigen‘ gilt.“

Knackpunkt in den Verhandlungen ist die Forderung nach 750 Euro mehr im Monat. Die BVG spricht von einer „realitätsfremden und nicht finanzierbaren Forderung“. Verdi wiederum wirft dem Unternehmen vor, die Leistung der Beschäftigten nicht angemessen zu honorieren.

Sollte die Schlichtung scheitern, könnte Verdi sofort zu Streiks aufrufen. Mit der nun erfolgreich abgeschlossenen Urabstimmung hat die Gewerkschaft bei den Arbeitskämpfen vor allem mehr rechtlichen Spielraum. Möglich wären etwa auch längere befristete Streiks. Bislang hat Verdi in der laufenden Tarifrunde fünfmal zum Warnstreik aufgerufen.

QUELLE:DPA
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