Das kleine Dorf Haydarbeyli in der türkischen Provinz Yozgat hat einen bemerkenswerten Weg eingeschlagen: Die rauchenden Dorfbewohner haben sich gemeinsam dazu entschieden, mit dem Rauchen aufzuhören. Der kollektive Entschluss fiel im Jahr 2015, als der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan in einer landesweiten Ansprache zum Rauchstopp aufgerufen hatte. Inspiriert von diesem Appell beschloss die Dorfgemeinschaft, den Zigarettenkonsum im gesamten Ort zu beenden.
Seitdem wird in Haydarbeyli weder auf den Straßen, noch in Häusern oder im Dorfcafé geraucht. Nach Angaben der Bewohner sind die Auswirkungen deutlich spürbar: Die Luft ist sauberer und die Menschen fühlen sich gesünder.
Der Wandel hat dem Dorf landesweite Aufmerksamkeit beschert. Haydarbeyli wird inzwischen als „das Dorf, in dem niemand raucht“ bezeichnet. Auch von offizieller Seite gab es Lob: Abdullah Ceylan, Leiter der Suchtpräventionsorganisation Yeşilay in Yozgat, sagte: „Jung und alt haben gemeinsam gehandelt.“ Das sei ein „Vorbild für die ganze Nation“.
Auch Dorfvorsteher Recep Uğurlu zeigte sich stolz. „Unsere Gäste sind oft überrascht, wenn sie sehen, dass bei uns kein einziger Zigarettenstummel auf dem Boden liegt“, sagte er.
Hacıgül Karadavut, ein Ex-Raucher aus dem Dorf, sieht den Wandel als Gewinn für seine Gesundheit und seinen Geldbeutel. Nach eigenen Angaben hatte er 20 Jahre lang Zigaretten konsumiert.