Die Ukraine hat bei drei Rückgabeaktionen aus Russland binnen weniger Tage mehr als 3.600 Leichen erhalten. Am Samstag wurden erneut 1.200 Tote übergeben, wie der zuständige Koordinierungsstab für die Angelegenheiten von Kriegsgefangenen in Kiew mitteilte.
Vorsichtig sprach der Stab von „Leichen, bei denen es sich nach russischen Angaben um ukrainische Bürger handelt, vor allem um Armeeangehörige“. Sie müssten nun genau gerichtsmedizinisch identifiziert werden.
Außerdem gab es nach Angaben beider Seiten den vierten Austausch von Kriegsgefangenen. „Wir holen weiter unsere Leute aus der Gefangenschaft zurück“, schrieb Präsident Wolodymyr Selenskyj auf der Plattform X.
Auf diese humanitären Gesten hatten sich die Kriegsparteien bei Gesprächen Anfang Juni in Istanbul verständigt. Von den Gefangenen sollen vor allem sehr junge sowie schwer verletzte oder kranke Soldaten heimkehren.
Die Ukraine soll nach dieser Vereinbarung bis zu 6.000 tote Soldaten zurückerhalten. Am Mittwoch waren 1.212 und am Freitag 1.200 Leichen übergeben worden. Die russische Seite erhielt wie am Freitag keine toten Soldaten zurück. Das sagte ein Moskauer Unterhändler der staatlichen Nachrichtenagentur Tass.
Selenskyj hatte in Zweifel gezogen, dass alle aus Russland übergebenen Leichen tatsächlich Ukrainer seien. Er legte aber keine Belege dafür vor, dass der Ukraine Tote untergeschoben werden.