Nach Korruptionsvorwürfen ist der Bürgermeister von Istanbul, Ekrem Imamoğlu (CHP), am Mittwochmorgen festgenommen worden. Die Staatsanwaltschaft legt außerdem Imamoğlu und 83 weiteren Beschuldigten in zwei unterschiedlichen Verfahren Straftaten im Zusammenhang mit Terrorismus und organisierter Kriminalität zur Last.
Konkret geht es demnach um den Verdacht der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung, Erpressung, Bestechung, Betrug und Ausschreibungsmanipulation.
Imamoğlu wird vorgeworfen, die Terrorgruppe PKK unterstützt zu haben. Er soll hierbei an einer geheimen Initiative für einen „städtischen Konsens“ beteiligt gewesen sein. Damit habe Imamoğlu darauf abgezielt, den Einfluss der Terrorgruppe PKK in städtischen Gebieten auszuweiten.
Die Istanbuler Generalstaatsanwaltschaft teilte mit, die Ermittlungen seien aufgrund von Zeugenaussagen eingeleitet worden. Imamoğlu werde zudem beschuldigt, Geschäftsleute zu Zahlungen genötigt, illegale Gelder gewaschen und kommunale Ausschreibungen zum finanziellen Vorteil manipuliert zu haben.
Zudem sollen nach dem Amtsantritt Imamoğlus Vertraute von ihm in Schlüsselpositionen der Istanbuler Stadtverwaltung (IBB) und ihrer Tochtergesellschaften eingesetzt worden sein. Dadurch sei eine Grundlage für die Korruption geschaffen worden, heißt es seitens der Staatsanwaltschaft.
Unter den Festgenommen befinden sich zudem die Bürgermeister der Gemeinden Beylikdüzü (Murat Çalık) und Şişli (Emrah Şahan).