Vor dem Hintergrund des israelischen Vernichtungskriegs und der Krisen in Nahost besucht Außenminister Johann Wadephul an diesem Freitag Ägypten und den Libanon. In der Hauptstadt Kairo will der CDU-Politiker mit seinem Kollegen Badr Abdel-Atti angesichts der durch die israelischen Angriffe verursachten dramatischen humanitären Lage im Gazastreifen über Hilfe für die Palästinenser und Wege zu einer Friedenslösung beraten.
Deutschland setzt sich für eine Zweistaatenlösung zwischen Israel und Palästinensern ein. Damit ist ein unabhängiger palästinensischer Staat gemeint, der friedlich Seite an Seite mit Israel existiert. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu lehnt eine Zweistaatenlösung strikt ab.
Gespräche auch im Libanon geplant
Am Abend wollte Wadephul in der libanesischen Hauptstadt Beirut zu Gesprächen mit Ministerpräsident Nauaf Salam und Außenminister Jussef Radschi zusammenkommen. Bei der ersten längeren Nahostreise des Außenministers sind auch Stationen in Jordanien und Israel geplant.
Ägypten vermittelt gemeinsam mit Katar und den USA
Im Gaza-Krieg vermittelt Ägypten mit Katar und den USA zwischen Israel und der Widerstandsorganisation Hamas. Die Regierung in Kairo wirft Israel vor, Palästinenser aus dem Gazastreifen nach Ägypten vertreiben zu wollen. Sollte dieser Fall eintreten, befürchtet Ägypten dramatische Konsequenzen für die eigene Stabilität. Über Deutschland, dem wichtigsten Verbündeten Israels nach den USA, dürfte die ägyptische Seite versuchen, den Druck auf Israel zu erhöhen und auf ein Ende des israelischen Vernichtungskriegs gegen die Palästinenser hinzuwirken.