Vor dem Hintergrund der sich rapide verschlechternden humanitären Situation im Gazastreifen hat Spanien am Sonntag zu einem Treffen arabischer und europäischer Staaten eingeladen. Die Konferenz habe zum Ziel, „den Krieg im Gazastreifen zu beenden“ und „die Zweistaatenlösung zu verwirklichen“, erklärte Spaniens Außenminister José Manuel Albares im Onlinedienst X. Die Staatengemeinschaft müsse auch Sanktionen gegen Israel in Betracht ziehen.
Zu dem Treffen empfing die spanische Regierung die Vertreter von 20 Ländern und internationalen Organisationen in Madrid. Im vergangenen Jahr waren zu ähnlichen Gesprächen bereits Delegationen aus Irland und Norwegen angereist, deren Regierungen einen Palästinenserstaat anerkannt haben.
Bei dem diesjährigen Treffen sollte es auch um die drohende Hungerkrise im Gazastreifen gehen. Humanitäre Hilfslieferungen müssten „in großen Massen, ungehindert und neutral“ in das Palästinensergebiet gelangen, forderte Albares in einem Interview mit dem Radiosender France Info. Israel dürfe nicht darüber entscheiden, wer Essen bekomme und wer nicht.
Am vergangenen Montag waren erstmals nach mehr als elf Wochen israelischer Blockade wieder erste Hilfslieferungen in das Palästinensergebiet gelangt. Allerdings kritisierten die UNO und Hilfsorganisationen, dass viel zu wenig Hilfe ankomme und die Hilfsgüter teils gar nicht verteilt werden könnten.
Israel hatte nach dem Vergeltungsschlag der Hamas am 7. Oktober 2023 einen Vernichtungskrieg in Gaza gestartet. Erklärtes Ziel ist die Zerschlagung der Hamas, doch es wurden bisher Zehntausende Zivilisten getötet.
Nach palästinensischen Angaben wurden in Gaza seit dem 7. Oktober 2023 mehr als 53.700 Menschen durch israelische Angriffe getötet und rund 122.000 weitere verletzt. Beim Großteil der Getöteten handelt es sich demnach um Frauen und Minderjährige. Experten schätzen die Dunkelziffer weit höher, da noch viele Tote unter den Trümmern liegen und nicht geborgen werden können.