Die Organisatoren der traditionellen Ostermärsche haben sich zufrieden mit dem Umfang der diesjährigen Aktionen gezeigt. „Wir haben mit der Anzahl der Einzelaktionen und den Teilnehmerzahlen das Niveau gehalten und teilweise deutlich übertroffen“, erklärte Willi van Ooyen, der Sprecher der Infostelle Ostermarsch, am Montag in Frankfurt am Main. Er forderte zugleich „eine neue Entspannungspolitik“. Von deutschem Boden dürfe „kein Krieg“ ausgehen.
„Die deutsche Politik trägt große Verantwortung für das Morden in aller Welt“, erklärte van Ooyen. Nach seinen Angaben nahmen über das Wochenende „zehntausende friedensbewegte Menschen“ an Ostermärschen teil. Insgesamt waren bundesweit rund 100 Aktionen geplant - darunter etwa Demonstrationen, Mahnwachen und Fahrradkorsos. Am Montag sollte es unter anderem in Hamburg, Dortmund, Frankfurt am Main sowie Nürnberg weitere Veranstaltungen geben.
Ein „insgesamt positives Fazit“ zog auch das Netzwerk Friedenskooperative, eine weiteres Koordinationsbüro der dezentral von lokalen und regionalen Bündnissen organisierten Ostermärsche. Im Vergleich zum Vorjahr seien die Teilnehmerzahlen etwas höher ausgefallen. „Die Friedensbewegung wird sich auch weiterhin allen Vorhaben, die Gesellschaft ‚kriegstüchtig‘ zu machen, entschlossen entgegenstellen“, erklärte Sprecher Kristian Golla in Bonn.
Beherrschende Themen der Ostermärsche waren in diesem Jahr die geplante Aufrüstung in Deutschland, der russische Krieg gegen die Ukraine und die Lage im Nahen Osten. Die Friedensbewegung verweigere sich „dem Zwangsdenken von Kriegspropaganda, Kriegsdrohungen und Kriegen“, erklärte die Infostelle Ostermarsch dazu am Montag. Weiterhin wolle sie eine Welt ohne Atomwaffen.
Golla vom Netzwerk Friedenskooperative fügte an: „Die Ostermärsche haben ein deutliches Signal für Frieden, Diplomatie und Abrüstung und gegen die Aufrüstungspläne der kommenden schwarz-roten Koalition gesetzt.“ Er betonte zugleich den dezentralen Charakter der Demonstrationen mit lokal jeweils eigenen inhaltlichen Schwerpunkten. Zu den „verbindenden Elementen“ habe unter anderem die Ablehnung aller Mittelstreckenraketen im Europa gehört.