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„Alle Augen auf Gaza“ – Aktivisten an Bord der Handala rechnen mit Abfangaktion
Während Drohnen kreisen und sich ein Schiff nähert, rechnen die Aktivisten an Bord der Handala mit einer bevorstehenden Abfangaktion durch israelische Kräfte.
„Alle Augen auf Gaza“ – Aktivisten an Bord der Handala rechnen mit Abfangaktion
„Alle Augen auf Gaza“ – Aktivisten an Bord der Handala rechnen mit Abfangaktion/ Foto: Reuters
26. Juli 2025

Nach Angaben der Freedom Flotilla Coalition ist am Samstagabend an Bord des Gaza-Hilfsschiffs Handala ein Notfall ausgerufen worden. Zuvor seien eine Drohne und ein unbekanntes Schiff in der Nähe des Konvois gesichtet worden. Die Organisation spricht von einer möglichen bevorstehenden Abfangaktion durch israelische Streitkräfte.

Die Handala, die derzeit rund 70 Seemeilen vor der Küste des Gazastreifens operiert, ist Teil einer humanitären Mission, die Lebensmittel, Säuglingsnahrung und Medikamente in das abgeriegelte Küstengebiet bringen will. An Bord befinden sich 21 unbewaffnete Zivilisten – darunter Parlamentarier, medizinisches Personal und Freiwillige.

„Wir kommen dem Ziel jedes Mal näher“, erklärte die Coalition auf der Plattform X (vormals Twitter). „Die Mavi Marmara war 72 Meilen entfernt, die Madleen 110 Meilen.“ Sollte die Handala nicht gestoppt werden, könnte sie Gaza gegen 4:30 Uhr Ortszeit erreichen.

Israel hat wiederholt angekündigt, Schiffe ohne Genehmigung nicht in Richtung Gazastreifen passieren zu lassen. Der australische Menschenrechtsaktivist Robert Martin, der sich an Bord befindet, erklärte in einer Videobotschaft kurz vor Ausrufung des Notfalls: „Wir sind zu nah an Gaza, als dass Israel uns weiterfahren lassen würde.“

Laut Martin seien israelische Drohnen bereits tagsüber über dem Schiff gekreist. Zudem habe es über Medienkanäle – unter anderem Al Jazeera – Warnungen gegeben, wonach israelische Behörden zum Eingreifen aufgefordert worden seien. „Wir wissen nicht, was das genau bedeutet“, so Martin. „Aber wenn der Handala etwas passiert, sollen alle Augen auf Gaza gerichtet sein.“

Martin betonte den friedlichen Charakter der Mission: „Wir sind eine gewaltfreie Bewegung. Wir leisten humanitäre Hilfe. Israel hat keinerlei Autorität in internationalen Gewässern.“ Zugleich kritisierte er das Schweigen westlicher Regierungen und Medien und warf ihnen vor, Israels Vorgehen stillschweigend zu dulden.

Die Handala ist bereits das zweite Schiff der Freedom Flotilla Coalition in diesem Jahr. Im Juni war die Madleen in internationalen Gewässern von israelischen Einheiten gestoppt und geentert worden. Die zwölf Passagiere, darunter auch Klimaaktivistin Greta Thunberg, wurden festgenommen und abgeschoben, bevor sie Gaza erreichen konnten.

QUELLE:TRT Deutsch
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