Israel hat nach Angaben des Weißen Hauses einem neuen US-Vorschlag für eine Waffenruhe im Gazastreifen zugestimmt. Die Sprecherin von Präsident Donald Trump, Karoline Leavitt, sagte am Donnerstag, Israel habe den Plan „befürwortet und unterstützt“. Die Gespräche mit der palästinensischen Organisation Hamas dauerten dagegen noch an. Die Hamas bestätigte, dass sie den US-Vorschlag prüfe, äußerte sich aber eher skeptisch.
Was genau der neue Plan vorsieht, sagte Leavitt nicht. Nach ihren Angaben leiteten Trump und sein Sonderbeauftragter Steve Witkoff den Vorschlag nach dem grünen Licht aus Israel an die Hamas weiter. Aus Israel gab es dazu vorerst keine Angaben.
Ein hochrangiger Hamas-Vertreter sagte am Donnerstag, der Plan bleibe hinter den Forderungen der Palästinenser zurück. Zwar prüfe die Hamas den Vorschlag weiterhin, sagte Bassem Naim vom Politbüro. Die Antwort von Israel bedeute aber „die Fortsetzung des Tötens und Hungerns“.
Zuletzt hatte es keine Fortschritte mehr bei den Gesprächen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg gegeben.
Beim Vergeltungsanschlag der Hamas am 7. Oktober 2023 nahmen Kämpfer verschiedener Gruppen rund 250 Israelis in den besetzten Gebieten gefangen. Rund 57 davon werden noch in Gaza vermutet, wovon 34 nach israelischen Angaben tot sind. Zahlreiche Geiseln wurden bei israelischen Angriffen getötet, wie die Hamas mitteilte.
Nach einer rund zweimonatigen Waffenruhe hatte Israel seine massiven Angriffe auf den Gazastreifen Mitte März wieder aufgenommen. Israel brach die Waffenruhe, bevor diese in die nächste Phase eingehen konnte. Außerdem startete Israel eine neue Bodeninvasion und besetzt seitdem Teile des Gazastreifens. Laut palästinensischen Angaben wurden seitdem mehr als 3980 Menschen in Gaza getötet und rund 11.450 weitere verletzt.
Mehr als 54.200 Todesopfer durch Israels Angriffe
Nach palästinensischen Angaben wurden in Gaza seit Oktober 2023 mehr als 54.200 Menschen durch israelische Angriffe getötet und rund 123.490 weitere verletzt. Beim Großteil der Getöteten handelt es sich demnach um Frauen und Minderjährige. Experten schätzen die Dunkelziffer weit höher, da noch viele Tote unter den Trümmern liegen und nicht geborgen werden können.
Die humanitäre Lage im Gazastreifen ist aufgrund der israelischen Blockade katastrophal. Internationale Hilfsorganisationen und die UNO warnen vor einer Hungersnot.