Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) fliegt am Donnerstag zu einem zweitägigen Besuch nach Israel und ins Westjordanland. In Israel werde Wadephul Gespräche mit seinem Amtskollegen Gideon Saar führen, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Mittwoch in Berlin. Im Zentrum der Gespräche werde die „humanitäre Katastrophe in Gaza stehen“, sagte der Sprecher weiter. Am Freitag werde Wadephul „Gespräche mit Vertreterinnen und Vertretern der Vereinten Nationen in Jerusalem“ über die humanitäre Situation im Gazastreifen führen.
In Ramallah im besetzten Westjordanland plant Wadephul den Angaben zufolge ein Treffen mit Vertretern der palästinensischen Autonomiebehörde. Der Besuch sei Teil der Bemühungen der Bundesregierung, die „intensive Diplomatie in der Region fortzusetzen“.
Dabei gehe es darum, „Bemühungen für einen Waffenstillstand zu unterstützen und Planungen für den Tag danach in Gaza voranzutreiben“, sagte der Sprecher weiter. „Auch die sich zuspitzende Lage im Westjordanland und die drohenden Annexionspläne Israels werden demnach im Fokus der Reise stehen.“ Wadephul werde am Freitag zurückreisen und dem Sicherheitskabinett der Bundesregierung „vom Inhalt seiner Reise berichten“.
Israel steht angesichts der katastrophalen humanitären Lage im Gazastreifen nach mehr als zweieinhalb Jahren Krieg international immer mehr unter Druck. 28 Staaten unterzeichneten in der vergangenen Woche einen Appell an Israel zu einer sofortigen Beendigung des Krieges im Gazastreifen. Deutschland gehörte nicht zu den Unterzeichner-Staaten. Am Montag kündigte Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) eine umstrittene Luftbrücke für Hilfsgüter für den Gazastreifen gemeinsam mit Jordanien an. Doch die Bundesregierung spricht sich weiterhin gegen Sanktionen gegen Israel aus.