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Syrische Regierung ruft sofortige Waffenruhe in Suweida aus
Nach internationalen Forderungen hat die syrische Regierung am Samstag eine sofortige Waffenruhe in der südlichen Provinz Suweida ausgerufen. Der syrische Präsident al-Sharaa bezeichnete die jüngsten Unruhen als „gefährlichen Wendepunkt“.
Syrische Regierung ruft sofortige Waffenruhe in Suweida aus
Türkiye's Hakan Fidan underlines the importance of respecting Syria’s sovereignty. / Reuters
19. Juli 2025

Die syrische Regierung hat am Samstag eine sofortige Waffenruhe in der südlichen Provinz Suweida ausgerufen. Präsident Ahmed al-Scharaa reagierte damit auf internationale Forderungen, den eskalierenden Konflikt zwischen Drusen und Beduinen zu beenden und die Stabilität in der Region wiederherzustellen.

In einer Fernsehansprache bezeichnete al-Scharaa die jüngsten Unruhen als „gefährlichen Wendepunkt“ und betonte die Bedeutung der Drusen für das gesellschaftliche Gefüge Syriens. „Die Drusen sind ein wesentlicher Bestandteil des syrischen Volkes. Ihr Ausschluss gefährdet die Einheit des Landes“, so der Präsident. Gleichzeitig verurteilte er pauschale Schuldzuweisungen gegenüber der gesamten Gemeinschaft und lobte die Haltung lokaler Stämme.

In seiner Ansprache ging al-Scharaa außerdem auf die israelischen Angriffe im Süden Syriens und auf Damaskus ein, die sich auf strategische staatliche Einrichtungen und lokale Kräfte richteten. Die israelische Aggression „hat die Spannungen neu entfacht und das Land in eine gefährliche Phase geführt, die seine Stabilität durch die offensichtliche Bombardierung im Süden und auf Regierungsinstitutionen in Damaskus bedroht“, so al-Scharaa.

Syrien werde kein Schlachtfeld für separatistische Ambitionen oder zersplitterte Projekte sein, warnte er. Zudem dankte der syrische Präsident Türkiye, den USA und den arabischen Ländern für ihre Unterstützung in dieser kritischen Phase.

Bereits am Samstagmorgen hatte das Büro des syrischen Präsidenten eine „sofortige Waffenruhe“ in Suweida verkündet. Sicherheitskräfte wurden unter einer Vereinbarung mit Israel in der überwiegend von Drusen bewohnten Provinz stationiert.

Die Präsidentschaft rief „alle Seiten dazu auf, die Waffenruhe vollständig zu respektieren“, nachdem Israel Anfang der Woche Einheiten des syrischen Verteidigungsministeriums im Süden angegriffen hatte, um deren Rückzug zu erzwingen.

Spezialeinheiten in Suweida im Einsatz

Das syrische Innenministerium meldete am Samstag den Beginn des Einsatzes von Sicherheitskräften in der südlichen Provinz Suweida nach Tagen gewaltsamer Auseinandersetzungen und Unruhen.

„Nach den blutigen Vorfällen durch gesetzlose Gruppen haben auf Anweisung des Präsidenten die internen Sicherheitskräfte mit dem Einsatz in Suweida begonnen – im Rahmen einer nationalen Mission“, teilte der Sprecher des Verteidigungsministeriums Noureddin al-Baba mit. 

Das Hauptziel der Einsatzkräfte sei es, Zivilisten zu schützen und die Unruhen zu beenden. Die Sicherheitskräfte würden alle Mittel einsetzen, „um die Angriffe zu stoppen, die internen Kämpfe zu beenden und Stabilität in die Provinz zurückzubringen“, so al-Baba. Die Erklärung erfolgte nur wenige Stunden, nachdem der US-Botschafter in Türkiye mitgeteilt hatte, dass Syrien und Israel einer Waffenruhe zugestimmt hätten.

Am 13. Juli waren in Suweida Kämpfe zwischen Beduinenstämmen und bewaffneten Drusen ausgebrochen. Die Gewalt eskalierte, woraufhin es zu israelischen Luftangriffen kam – auch auf Militärstellungen und Infrastruktur in Damaskus. Israel begründete die Angriffe mit dem „Schutz drusischer Gemeinschaften“.


QUELLE:TRT Deutsch
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