Gaza-Krieg
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Palästinenser in Gaza begehen Ramadan zwischen Trümmern
Große Teile des Gazastreifens liegen in Ruinen. Dennoch versuchen dort viele Menschen, den muslimischen Fastenmonat Ramadan einigermaßen würdig willkommen zu heißen.
Palästinenser in Gaza begehen Ramadan zwischen Trümmern
Gazastreifen im Ramadan
3. März 2025

Palästinenser im Gazastreifen begehen trotz der weitreichenden Zerstörungen und widrigen Lebensumstände in dem Küstenstreifen den Ramadan. In diesem Jahr fällt der Beginn des muslimischen Fastenmonats mit dem Ende der ersten Phase der Waffenruhe zusammen, die den 15 Monate andauernden Vernichtungskrieg Israels in Gaza unterbrochen hat. 

In Chan Yunis im Süden des abgeriegelten Küstenstreifens saßen Menschen an einem sehr langen Tisch für das Frühstück vor dem Morgengrauen (Sahur) zusammen. Die Organisatorin Nur al-Nadschar sagte, die Mahlzeit für Kinder sei als Widerstand gegen die israelische Blockade des Gazastreifens gedacht. „Israel hat Gaza zerstört, kein Haus ist unversehrt.“ Mit ihrer Initiative wolle sie ihrem Volk Hoffnung bringen. „Wir werden unser Leben weiterleben, bis eine politische Lösung gefunden wird, um diesen Krieg zu beenden und unser Heimatland wieder aufzubauen.“

Die 39-jährige Amina Dschadallah musste nach der Zerstörung ihres Hauses im Flüchtlingsviertel Dschabalija mit ihren vier Kindern nach Chan Yunis fliehen. Ihre Familie lebt nun in einem Zelt, alles ist knapp. Die Frau sagt, für das Ramadan-Fest habe sie nur wenig Nahrungsmittel zur Verfügung. Ihre Kinder hätten sich für das Sahur-Frühstück ein Brot und etwas Wasser geteilt, erzählt sie. „Mehr kann ich ihnen nicht geben.“

Auch der 45-jährige Wissam Al-Nadschi sagt, er bemühe sich, trotz allem die Ramadan-Traditionen aufrechtzuerhalten. Vor dem Krieg arbeitete er demnach in einem Süßigkeitengeschäft. Seine Frau kocht einfache Mahlzeiten mit Reis oder Linsen. „Ich habe in den Trümmern eine Ramadan-Laterne gefunden und sie für meine Kinder angezündet“, erzählt Al-Nadschi. „Ich will nicht, dass sie das Gefühl bekommen, der Krieg habe ihnen den Ramadan geraubt.“

Israelischer Vernichtungskrieg in Gaza

Israel hatte nach dem Vergeltungsschlag der Widerstandsorganisation Hamas am 7. Oktober 2023 einen Vernichtungskrieg in Gaza gestartet. Erklärtes Ziel ist die Zerschlagung der Hamas, doch es wurden bisher Zehntausende Zivilisten getötet.

Israel stoppte die Versorgung des Gazastreifens mit Wasser, Lebensmitteln, Treibstoff und Strom und startete zugleich massive Luftangriffe. Anschließend drangen Bodentruppen in den dicht besiedelten Küstenstreifen ein.

Nach palästinensischen Angaben wurden in Gaza seit dem 7. Oktober 2023 mindestens  48.348 Menschen getötet und mehr als 111.760 weitere verletzt. Die Zahl könnte weit höher sein, da viele Tote unter den Trümmern lagen und nicht geborgen werden konnten. Beim Großteil der Todesopfer handelt es sich laut örtlichen Berichten um Frauen und Kinder. Zudem sollen rund 10.000 Palästinenser von israelischen Soldaten verschleppt worden sein.

Seit dem 19. Januar läuft eine Waffenruhe zwischen der Hamas und Israel. Örtlichen Berichten zufolge kommt es dennoch weiterhin zu vereinzelten Angriffen.

QUELLE:DPA
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