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Kopenhagen: Stadtrat gibt grünes Licht für „Palästina-Platz“
Der Stadtrat von Kopenhagen macht den Weg frei für einen „Palästina-Platz“. Vor der Abstimmung gab es jedoch einen pro-israelischen Spam-Angriff auf die Rechner der Abgeordneten. Örtliche Medien berichten von mehr als 12.200 E-Mails.
Kopenhagen: Stadtrat gibt grünes Licht für „Palästina-Platz“
Kopenhagen, Dänemark, 24.02.2025: Aktivisten hissen die Palästina-Flagge auf dem Firmengebäude von Maersk. / Foto: AFP
7. März 2025

Der Kopenhagener Stadtrat hat den Vorschlag angenommen, einen Platz in der dänischen Hauptstadt „Palästina-Platz“ zu benennen. Das berichteten örtliche Medien am Donnerstag. Der Vorschlag sei mit 29 Ja-Stimmen der 55 Stadtratsmitglieder angenommen worden. Demnach soll ein Platz im Kopenhagener Stadtviertel Nørrebro ab dem 1. April den Namen „Palästina“ erhalten. Zuvor muss der Vorschlag jedoch eine öffentliche Konsultation mit sogenannten Interessenträgern passieren. 

Die Benennung eines Platzes nach Palästina wird schon seit langem in der dänischen Hauptstadt diskutiert. Bereits im August 2023 bereiteten vier Parteien einen Vorschlag in dieser Richtung vor, der jedoch vertagt wurde, ohne im Stadtrat diskutiert zu werden.

Pro-israelischer Spam-Angriff auf Stadtratsmitglieder

Vor der Abstimmung kam es zu einem Spam-Angriff auf die Rechner der Kopenhagener Stadtverwaltung. Tausende pro-israelische E-Mails fluteten die Posteingänge der Behörde. Berichten zufolge wurden insgesamt 12.253 Spam-Mails registriert. 

Mitglieder des Stadtrats berichteten, sie hätten eine überwältigende Anzahl an E-Mails erhalten, in denen sie aufgefordert wurden, den Vorschlag abzulehnen. Demnach sollen mindestens 49 Abgeordnete betroffen sein. 

Morten Melchiors von der Konservativen Volkspartei bezeichnete die Spam-Mails als einen „massiven Angriff“. „In einer Stunde habe ich 830 E-Mails erhalten“, so Melchiors gegenüber der dänischen DR News. 

Christopher Rohl von den Radikalen Liberalen und Frederik Kronborg von der Rot-Grünen-Allianz berichteten, ihre Posteingänge seien mit identischen Nachrichten überflutet worden, viele von ausländischen Adressen. Rohl schätzt, dass er 650 E-Mails erhalten hat, während Kronborg mehr als 900 zählte.

„Es gibt einen Unterschied zwischen bürgerschaftlichem Engagement und einem gesteuerten Versuch, den politischen Diskurs zu ersticken“, sagte Rohl und fügte hinzu, dass die Nachrichten seine Stimme nicht beeinflusst hätten.


QUELLE:TRT Deutsch und Agenturen
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