Seit Beginn des israelischen Vernichtungskrieges in Gaza sind dort bisher 232 Journalisten getötet worden. Zuletzt tötete Israel den Fotojournalisten Adam Abu Harbid bei einem Luftangriff in Gaza-Stadt, wie das Medienbüro in Gaza am Donnerstag mitteilte.
Abu Harbid wurde nach Angaben von medizinischen Quellen zusammen mit drei Verwandten getötet, als ein israelischer Hubschrauber ein Zelt traf. Seine Ehefrau und Kinder wurden demnach dabei verletzt.
Das Medienbüro spricht in seiner Erklärung von einer systematischen Verfolgung von Pressevertretern und ruft Medienvertreter weltweit zum Handeln auf.
„Wir machen die israelische Besatzung, die US-Regierung sowie Staaten wie Großbritannien, Deutschland und Frankreich, die an diesem Krieg beteiligt sind, für diese Verbrechen verantwortlich“, heißt es in der Erklärung.
Israelischer Vernichtungskrieg in Gaza
Israel führt seit Oktober 2023 einen Vernichtungskrieg in Gaza, der von palästinensischer Seite und Menschenrechtsorganisationen als Völkermord eingestuft wird. Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums wurden in Gaza bislang mehr als 59.500 Menschen getötet, die meisten davon Frauen und Minderjährige. Demnach wurden mindestens 143.490 Menschen verletzt.
Laut Schätzungen von Experten der UN dürfte die tatsächliche Zahl der getöteten Palästinenser bis zu 200.000 betragen. Denn zahlreiche Palästinenser werden vermisst oder liegen unter den Trümmern eingestürzter Häuser und können nicht geborgen werden.
Nach palästinensischen Angaben starben bisher mindestens 113 Menschen in Gaza an Hunger und Mangelernährung. Denn Israel behindert weiterhin Hilfsorganisationen bei der Einfuhr von Lebensmitteln. Auch die Trinkwasserversorgung ist größtenteils zusammengebrochen.
Der Einsatz von Hunger als Kriegswaffe verstößt gegen das Völkerrecht und gilt als Kriegsverbrechen sowie Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
Im November hatte der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) Haftbefehle gegen Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und Ex-Verteidigungsminister Yoav Gallant erlassen. Ihnen werden Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen.
Der Internationale Gerichtshof (IGH) prüft zudem eine im Dezember 2023 eingereichte Klage, in der Südafrika Israel Völkermord im Gazastreifen vorwirft.