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Studie: Migration kann Staatshaushalt um Milliardensummen entlasten
Eine aktuelle Studie zeigt: Höhere Migration kann den deutschen Staatshaushalt deutlich entlasten – vorausgesetzt, die Integration in den Arbeitsmarkt gelingt.
Studie: Migration kann Staatshaushalt um Milliardensummen entlasten
ARCHIV - 31.08.2021, Niedersachsen, Hannover: Die Silhouette eines Bauarbeiters zeichnet sich auf einer Baustelle ab. / Foto: DPA
vor 21 Stunden

Eine höhere Migration nach Deutschland kann den Staatshaushalt um Summen von mehr als 100 Milliarden Euro pro Jahr entlasten. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Freitag veröffentlichte Studie des Bochumer Ökonomen und Wirtschaftsweisen Martin Werding. Zwar bedeute Migration höhere Kosten für die Allgemeinheit, aber auch Ersparnisse und Einnahmen für den Staat. Laut der Studie kommt es dabei aber stark auf die Art der Migration und die Integration in den Arbeitsmarkt an.

Eine um 200.000 Menschen höhere jährliche Netto-Zuwanderung nach Deutschland reduziere die Finanzierungslücke in den öffentlichen Haushalten um rund 2,5 Prozent der Wirtschaftsleistung, schreibt Werding. Das seien 2024 rund 104 Milliarden Euro jährlich gewesen. „Jede Person, die im Zuge dieser kontinuierlich hohen Zuwanderung nach Deutschland kommt, entlastet den Staatshaushalt um 7100 Euro im Jahr“, besagt die Studie.

„Die Effekte der Zuwanderung für den Staatshaushalt sind damit insgesamt positiv“, heißt es. In einer Situation, „in der die öffentlichen Finanzen insgesamt nicht tragfähig sind, kann kontinuierliche Zuwanderung die langfristige Tragfähigkeit der öffentlichen Finanzen in Deutschland verbessern“.

Die Studie weist aber darauf hin, dass die Wirkung auf den Staatshaushalt von der Art der Migration abhängt. So könnten Zugewanderte etwa durch Lohnsteuern und Sozialversicherungsbeiträge die öffentlichen Haushalte entlasten. Migration bringe aber auch höhere Ausgaben etwa durch diverse staatliche Leistungen mit sich.

Daher kommt die Studie zu dem Schluss: „Die Höhe zusätzlicher Einnahmen hängt vor allem davon ab, wie gut und wie schnell die Zugewanderten in den Arbeitsmarkt integriert werden.“ Die Höhe zusätzlicher Ausgaben variiere damit „sehr stark mit der Art der Zuwanderung, weil damit unterschiedliche Aufenthalts- und Beschäftigungsmöglichkeiten verbunden sind“.

So fielen bei Erwerbsmigration zusätzliche Ausgaben „typischerweise gering aus“. Anders sei das bei Geflüchteten, die nach ihrer Ankunft finanziell und mit Sachleistungen etwa für Unterkunft und Verpflegung unterstützt werden müssten und die nicht ohne Weiteres eine Beschäftigung aufnehmen dürfen.

QUELLE:AFP
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