Türkiye hat im Juli einen historischen Höchststand bei den Exporten erzielt. Wie Handelsminister Ömer Bolat am Samstag mitteilte, erreichten die Ausfuhren einen Wert von 25 Milliarden US-Dollar – so viel wie noch nie in einem Monat zuvor.
„Wir haben im Juli den höchsten monatlichen Exportwert unserer Geschichte erzielt“, sagte Bolat in Samsun vor der Presse. Der Wert liege nicht nur über dem bisherigen Rekord für einen Juli, sondern markiere zugleich den höchsten jemals erreichten kumulierten Exportwert innerhalb von zwölf Monaten.
Neben der Rekordmarke verwies Bolat auch auf eine positive Entwicklung beim Handelsdefizit. Im Vergleich zum Vorjahresmonat und zum Juni sei der Anstieg der Importe deutlich gebremst worden, das Handelsdefizit sei spürbar zurückgegangen. Auch das Verhältnis von Exporten zu Importen habe sich verbessert.
„Ein legendärer Monat – sechs Erfolge auf einmal“, so der Minister. Im Vergleich zum Juli 2024 seien die Exporte um 2,5 Milliarden US-Dollar oder 11 Prozent gestiegen. Auch gegenüber dem Vormonat habe man ein Plus von 4,5 Milliarden Dollar erzielt. Als nächstes Ziel nannte Bolat die Marke von 26 Milliarden Dollar.
Handelsdefizit auf Tiefstand – Dienstleistungssektor wächst
Die Importe beliefen sich im Juli auf 31,4 Milliarden US-Dollar – ein Anstieg um 5,4 Prozent. Das Handelsdefizit sank auf 6,4 Milliarden US-Dollar – der niedrigste Wert der vergangenen neun Monate. Im Juli 2024 hatte es noch bei 7,3 Milliarden gelegen.
Auch im Dienstleistungssektor legte Türkiye zu: Die Exporte erreichten 2023 ein Volumen von 106 Milliarden US-Dollar, im laufenden Jahr seien es bereits 115 Milliarden. Für 2025 ist ein Zielwert von 121 Milliarden US-Dollar angesetzt.
Trotz globaler Unsicherheiten – von Handelskriegen bis zu Energiepreis-Schwankungen – bleibe Türkiye auf Kurs. „Unter der Führung unseres Präsidenten setzt Türkiye ihren Aufstieg als Stabilitätsanker in Wirtschaft, Außenpolitik, Verteidigung, Verkehr und Energie fort“, betonte Bolat.
Fortschritte im Verhältnis zur EU
Bolat kündigte zudem eine Fortsetzung der aktiven Handelsdiplomatie an – sowohl auf multilateraler als auch auf bilateraler Ebene. Fortschritte gebe es insbesondere im Verhältnis zur Europäischen Union. So seien 14 Handelsbarrieren bereits abgebaut worden, bei neun bis zehn Hindernissen liefen noch die Gespräche.
Auch bei der angestrebten Modernisierung der Zollunion gebe es Bewegung. Laut Bolat habe die EU in diesem Zusammenhang eine Richtlinie erlassen, die es türkischen Staatsbürgern mit regelmäßigem Reiseverhalten erleichtern soll, längerfristige Visa zu erhalten.